Die kürzlich vom US-Technologiekonzern Hewlett-Packard gefeuerte Vorstandschefin Carly Fiorina ist als Präsidentin der Weltbank im Gespräch. Aber auch der amerikanische Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz kann sich Hoffnungen auf den Posten machen.
Washington - Der derzeitige Weltbankpräsident James Wolfensohn legt am 1. Juni turnusgemäß sein Amt nieder. Die USA als größter Anteilseigner der Weltbank bestimmen traditionell den Präsidenten der Institution. Fiorina habe gute Chancen, berichtet die Agentur AP unter Verweis auf aus amerikanische Regierungskreise. Eine Stellungnahme von Fiorina war zunächst nicht zu erhalten.
Die 50-jährige gehört zu den bekanntesten
Wirtschaftspersönlichkeiten der USA. Sie hatte versucht, den in die Jahre gekommenen, kalifornischen Drucker- und PC-Hersteller Hewlett-Packard in einen integrierten Technologiekonzern zu verwandeln und im Jahr 2002 mit der Übernahme des Konkurrenten Compaq eine ganze Branche in Staunen versetzt. Nach Ansicht großer Teile des Aufsichtsrats und der Wall Street hatte sich Fiorina dabei jedoch verzettelt, die Fusion mit Compaq gilt als gescheitert.
Fiorina war vom US-Magazin "Fortune" mehrfach zur mächtigsten Geschäftsfrau gekürt worden. Die als ehrgeizig bekannte Managerin startete ihre berufliche Karriere bei dem Telekommunikationskonzern AT&T, führte erfolgreich
die Ausgliederung des AT&T Ausrüstungs- und Forschungsbereich in Lucent Technologies durch und wechselte 1999 an die Spitze von HP.
Nach einem Bericht der "Financial Times" ist auch US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz für den Posten im Gespräch. Als weitere Kandidaten nennt das Blatt den früheren Chef des Pharmaunternehmens Eli Lilly, Randall Tobias sowie den amerikanischen Finanzstaatssekretär John Taylor.