Entlassung auf Verdacht: Auf Drängen der BaFin entlässt die Frankfurter Sparkasse die zwei Vorstände Andreas Goßmann und Roland Hemmerich. Ihre Posten und der des früheren Chefs Klaus Wächter sind bereits von externen Vorständen neu besetzt.
Frankfurt/Main - Die Frankfurter Sparkasse (Fraspa) hat ihre beiden frei gestellten Vorstände Andreas Goßmann und Roland Hemmerich fristlos entlassen. Das entschied der Verwaltungsrat der Fraspa am Mittwoch in Frankfurt. Er zog damit die Konsequenzen aus einer Aufforderung der Finanzaufsichtsbehörde BaFin, die Manager mit sofortiger Wirkung abzuberufen.
Goßmann und Hemmerich waren bereits mit Beginn des Prüfungsverfahrens der Aufsicht im Juni freigestellt worden. Ihnen wird Verschleierung im Zusammenhang mit den hohen Wertberichtigungen der Fraspa im Geschäftsjahr 2003 vorgeworfen.
Der frühere Fraspa-Chef Klaus Wächter war bereits auf Druck der BaFin aus dem Verwaltungsrat der freien Sparkasse ausgeschieden. Auf den laufenden Geschäftsbetrieb hat die Entlassung der beiden Manager
keine Auswirkungen, teilte die Fraspa mit. Der Vorstand ist komplett neu mit externen Managern besetzt worden.
Seit September leitet Harald Quensen (62) die Sparkasse. Sein Vorgänger im Amt des Sprechers war im März nach nur einem Monat wieder ausgeschieden - es war der Auftakt zu Monate langen Personalquerelen bei dem Kreditinstitut.
Das Betriebsergebnis der Fraspa nach Bewertung betrug 2003 minus 130,3 Millionen nach minus 36,5 Millionen Euro im Vorjahr. Zum Ausgleich des Verlustes musste die Bank Rücklagen mobilisieren. Derzeit prüfen die Eigentümer der Fraspa - die Polytechnische Gesellschaft (60 Prozent) und die Stadt Frankfurt (40 Prozent) - den Verkauf von Anteilen an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), damit die Finanzierung der Bank auch langfristig gesichert ist.