Im Bestechungsskandal um das neue Münchner
Fußball-Stadion ist der frühere Schulfreund des Hauptverdächtigen Karl-Heinz Wildmoser junior aus der U-Haft entlassen worden. Der Wildmoser-Freund habe durch seine Aussagen die Verdunkelungsgefahr ausräumen können, heißt es.
München - Der Haftbefehl gegen den Mitbeschuldigten sei gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt
worden, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-
Sommerfeld am Dienstag mit.
Damit ist Wildmoser junior, der frühere
Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH, der einzige
Beschuldigte, der in der Korruptionsaffäre noch in Untersuchungshaft
sitzt. Beim Bau der "Allianz Arena" sollen 2,8 Millionen Euro Schmiergelder geflossen sein.
Der Wildmoser-Freund, der sich seit 9. März in der
Justizvollzugsanstalt Landsberg befunden hatte, habe durch seine
Aussagen die Verdunkelungsgefahr ausräumen können, hieß es weiter in
der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. "In den gestrigen und heutigen
Vernehmungen machte der Beschuldigte umfassende sachdienliche
Angaben", erklärte Schmidt-Sommerfeld.
"Die Sichtung der Unterlagen wird andauern"
Weitere Auskünfte zum Verfahren - vor allem zu den Angaben des Beschuldigten - könnten
nicht erteilt werden, um die umfangreichen Ermittlungen nicht zu
gefährden. "Die Sichtung der zahlreichen sichergestellten Unterlagen
wird noch geraume Zeit andauern."
Der Schulfreund des jüngeren Wildmoser war im Zuge der
Ermittlungen im Stadion-Skandal vor drei Wochen ebenso wie Vater und Sohn Karl-Heinz Wildmoser festgenommen worden. Wildmoser senior, der damalige Präsident des Fußball-Bundesligisten TSV 1860 München, kam nach drei Tagen in Untersuchungshaft gegen Kaution von 200.000 Euro
frei.
Wildmoser junior (40) soll nach Auffassung der Anklagebehörde als
damaliger Stadion-Geschäftsführer der Baugesellschaft Alpine gesteckt
haben, dass die Münchner Vereine FC Bayern und TSV 1860 als Bauherren
maximal 280 Millionen Euro für das Stadion ausgeben wollten.