Richard Weber Exotischer Bierbrauer
Richard Weber ist ein Mann des Wortes. Und ein Mann der Tat. Deswegen pfeift der Karlsberg-Erbe auf alte Traditionen und gibt lieber den Trendsetter. Erfolg hat der Vorsitzende des Deutschen Brauer-Bundes trotzdem oder gerade deswegen.
Hamburg - "Heute tun, was andere morgen denken" ist einer der Wahlsprüche von Richard Weber. Davon hat der Karlsberg-Chef immer einige in petto, so dass zuweilen der Eindruck entsteht, er werfe mit Platitüden nur so um sich.
Karlsberg-Chef Richard Weber
"Wir müssen aufhören, unser Bier zu verramschen", predigt Weber ein ums andere Mal, wenn es in Diskussionen um die Bierwüste Deutschland geht. Stattdessen müsse das deutsche Bier als begehrenswerte Spezialität international vermarktet werden. Dann hätte die "ruinöse Vernichtungsschlacht" der Anbieter ein Ende, und der Markt würde sich endlich wieder konsolidieren.
"Heute muss ein Schluck Imagination hinzukommen"
Für seine Karlsberg-Gruppe hat Weber schon früh einen anderen Weg gewählt. "Früher war Bier Wasser, Hopfen und Malz. Heute muss ein Schluck Imagination hinzukommen", sagt Weber, wenn man ihn nach dem Schlüssel seines Erfolges fragt.
Aber nicht nur die Bierkreationen, auch "Deutschlands feinster Saftladen", die Fruchtsaft-Tochter Merzinger, bereitet dem humorigen Bierbrauer Spaß. Die 1998 zugekaufte Marke Klindworth floriert, und auch die knapp 43 Prozent an der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach-AG zahlen sich aus. Unter deren Dach sind die Marken Überkinger, Teinacher, Staatlich Fachinger oder Hirschquelle zusammengefasst.
- 1. Teil: Exotischer Bierbrauer
- 2. Teil: "Wer keine Marken hat, verdient kein Geld"
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