Vertrauen ist gut Wider die große Gier
Hamburg/München - Für eine Wiederkehr des Vertrauens in unsere Wirtschaft müssen wir wieder zu soliden, kaufmännischen Grundsätzen zurückkommen. Das ist eine Voraussetzung. Die Gier hat einiges zerstört. Eine gewisse Moral und Grundhaltung muss in den Firmen wiederhergestellt werden.
Sie können Kontrollen noch und noch einrichten - das hat jede Firma, das ist auch richtig. Aber wenn über allem eine große Gier steht und alle nur das schnelle Geld machen wollen, dann ist das Vertrauen gefährdet.
Wir müssen wieder Normalmaße finden, und diese Übergröße von Geld muss wieder zurückgeschraubt werden. Andererseits schafft ein Übermaß an Kontrollen wiederum Freiräume für ungesetzliches Handeln. Sie werden für keine kriminelle Energie die letzte Kontrolle finden.
Es gibt keine Firma, die ohne Vertrauen leben kann. Leitfiguren sind dabei besonders wichtig. Man muss letztlich immer den Menschen vertrauen, die vorausgehen. Und wenn eine Führungskraft das Vertrauen verloren hat, dann wird sie es nur schwer wiederbekommen und muss möglicherweise daraus die Konsequenzen ziehen. Dann muss auch die Firma Konsequenzen ziehen und Leute austauschen. Und ich meine damit nicht die Manager, die wenig Geld verdienen.
Auch die Börse muss sich von ihrer Maßlosigkeit verabschieden. Gerade Kleinaktionäre sollten nicht das schnelle Geld suchen, sondern die langfristige Anlage und Wertsteigerung. Sie sollten sich auch nicht so stark beeinflussen lassen von vermeintlichen Auguren. Der "normale" Anleger muss jetzt einfach ein bisschen vorsichtiger agieren - dann wird er auch sein Geschäft machen. Es gibt in Deutschland genügend gute Aktien von solide finanzierten Unternehmen.
Die Pflicht aller gesellschaftlichen Bereiche ist es, immer korrekt zu sein. Wenn man sich zum Beispiel die Medienkultur in Deutschland anschaut, ist sie meiner Meinung nach sehr vernünftig, ausgeglichen und auch auf einem relativ hohen Niveau. Sie ist klug und vielfältig.
Medien dürfen nicht zu sehr in Klischees verfallen, sondern sollten Prozesse mit einem freien Blick begreifen. Dass sie also nicht nur alles negativ darstellen, sondern auch mal nachfragen: "Ist es wirklich so schlimm?" Medien können bis zu einem gewissen Punkt erzieherisch wirken. Ich denke, zurzeit ist es aber auch angesagt, einmal mehr Positives zu berichten. Etwa über die harte Arbeit im Unternehmertum, über die großartigen Leistungen deutscher Firmen.
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