Hamburg - Europa hat gegenüber den USA noch Nachholbedarf, wenn es darum geht, Informationen als strategische Waffe im Wettbewerb einzusetzen.
Das ist vor allem für Unternehmen von großer Bedeutung, sagt Christian Harbulot, Leiter der Pariser École de Guerre Économique (Schule für Wirtschaftskrieg), in einem Gespräch, das der Harvard Businessmanager 11/2003 in seiner aktuellen Ausgabe veröffentlicht. Harbulot: "Seine Konkurrenten gezielt zu attackieren und geplante Schläge rechtzeitig vorauszuahnen sind wichtige Bestandteile der modernen Unternehmensführung."
Die Informationsgesellschaft hat nach Ansicht Harbulots die Natur von wirtschaftlichen Auseinandersetzungen verändert: Da Angriffe über das Netz unmittelbarer wirkten und weniger kosteten, könnten Einzelpersonen heutzutage Kampagnen gegen Unternehmen fahren, die früher nur großen Organisationen möglich gewesen seien.
Am Beispiel verschiedener Firmen, wie etwa des Mobilfunkanbieters Alcatel, erläutert Harbulot, wie Unternehmen sich gegen solche und andere Attacken wehren können: Sie müssen mit einer eigenen Business-Intelligence- Abteilung das Marktumfeld ständig beobachten und auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse gezieltes Lobbying betreiben.