Karriere Schreibtisch-Chaos, Unordnung im Kopf?
Hamburg - Manche schaufeln ständig Papierberge von rechts nach links, andere richten jedes Blatt Papier säuberlich parallel zur Schreibtischkante aus und legen abends Bleistift und Anstifter für den nächsten Morgen bereit. Reine Marotten?
Keineswegs, glauben Chefs - für sie gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Ordnung auf dem Schreibtisch und der Karriere.
Zwei von drei Führungskräften bevorzugen Mitarbeiter mit aufgeräumtem Arbeitsplatz. Jeder zweite Vorgesetzte glaubt sogar, dass hinter einem chaotischem Schreibtisch ein unzuverlässiger und amateurhaft arbeitender Beschäftigter sitzt. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 500 Führungskräften durch die Universität in Manchester, wie die Zeitschrift "Psychologie Heute" in ihrer Dezemberausgabe berichtet.
Für die Studie hatten zudem 2500 Beschäftigte aus ganz Europa Bilder ihres Schreibtisches eingeschickt und Fragen zu Persönlichkeit und Privatleben beantwortet. Den britischen Forschern zufolge zeigen die Ergebnisse, dass der Zustand des Schreibtisches tatsächlich Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Mitarbeiters erlaubt. Sie nennen einige Beispiele:
- So steht vor dem "Ordnungsfanatiker" ein perfekt aufgeräumter Schreibtisch. Er hält stets seine Termine ein, hat aber Schwierigkeiten, mehrere Aufgaben parallel zu bewältigen.
- Der "designverliebte Leader" mag der Studie zufolge High-Tech-Accessoires auch im Büro. Am liebsten telefoniert und repräsentiert er. Mit "Schreibkram" hingegen hält er sich kaum auf.
- Der "konsequente Familienmensch" hat die Fotos seiner Liebsten auf dem Tisch, räumt jeden Abend auf und signalisiert damit, dass er sich nun anderen Dingen widmet. Er geht zielgerichtet ans Werk, doch sein Arbeitseifer hält sich in Grenzen.
- Der "chaotische Wirbelwind" verzettelt sich buchstäblich: Er halst sich zu viel Arbeit auf und steht ständig unter Druck.