Die Landesbank kommt auch unter Leitung von Johannes Ringel nicht zur Ruhe. Nach Unstimmigkeiten soll Ringel persönlich Personalchef Rainer Drzenski mit sofortiger Wirkung beurlaubt haben.
Düsseldorf - Der Personalchef der in Turbulenzen
steckenden WestLB, Rainer Drzenski, soll nach Informationen der "Welt am Sonntag" (WamS) mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden sein.
Johannes Ringel, der Vorstandsvorsitzende der Bank, soll persönlich die Maßnahme angeordnet haben, berichtet die Zeitung. Von der WestLB war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Drzenski zählte zur zweiten Vorstandsebene im Konzern. Im Unternehmensbereich Konzerndienste war er von seiner Position her hinter dem gemeinsam mit Vorstandschef Jürgen Sengera bereits zurückgetretenen Arbeitsdirektor Andreas Seibert angesiedelt. Mit der Berufung von Ringel zum Vorstandsvorsitzenden war auch das Karriereende von Drzenski besiegelt.
Die Nachricht für seine Beurlaubung traf Drzenski zur Unzeit. Gerade hatte er eine Rede zur Neuausrichtung des Hauses gehalten, als ihn die Neuigkeit erreichte. Die genauen Gründe für Drzenskis Abgang sind bisher unklar. Aus Insiderkreisen heißt es, der Personalvorstand und Ringel hätten seit längerem ein gespanntes Verhältnis gehabt.
Die Unstimmigkeiten zwischen Drzenski und seinem Chef mögen an einem inzwischen verworfenen Personalmodell gelegen haben. Nach Informationen der WamS hat die WestLB vor
kurzem einen Personalplan entwickelt, in dem sie nur noch von einem Mitarbeiterstamm in Höhe von 3500 Personen ausgegangen wurde. Ein Sprecher der Bank wiegelte gegenüber der Zeitung ab: "Es gab einmal ein solches Zahlenspiel." Derzeit hat die Bank noch gut 7.400 Mitarbeiter. Bis Ende des Jahres soll die Zahl auf 7.100 sinken.