Beckham auf deutsch? Auch die Spieler aus Dortmund oder Lautern sollen jetzt Modell stehen. Doch der Bierdosen-Chic vieler Fans ist nicht angesagt: Basler, Daun und Henzler präsentieren japanische Haute Couture.
Hamburg - Basler in Armani, Barbarez in Yamamoto und
Maric mit Designer-Leder auf dem durchtrainierten Leib: Acht deutsche
Fußball-Profis erproben ihr Talent demnächst auf dem Laufsteg. Im
Hamburger Café Keese an der Reeperbahn, wo im plüschigen Ambiente
Jahrzehnte lang Ball paradox mit Damenwahl regierte, geht am 9. April
eine Modenschau mit Bundesliga-Kickern über die Bühne.
Statt mit
kurzen Hosen und Trikot präsentieren sich die Spieler dabei in
trendigen Outfits der Hamburger In-Boutique von Petra Teufel. "Wir
wollten eben mal was Besonderes bieten", meint die Organisatorin des
Crossover-Projekts, Anne-Kristin Schollenberger.
Beckham als Vorbild
Mario Basler
Foto: DDP
Sergej Barbarez (rechts), Marco van Hoogdalem
Foto: DDP
Rodolfo Cardoso
Foto: DDP
Erik Meijer (rechts), Harry Koch
Foto: DDP
Tomislav Maric
Foto: DDP
Markus Daun
Foto: DDP
Razundara Tjikuzu (rechts), Daniel Bierofka
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Simon Henzler
Foto: DDP
Der britische Fußballer David Beckham ist schon längst ein
Trendsetter. Ob seine deutschen Kollegen auch das Zeug dazu haben,
wird sich zeigen. Ihr Glück auf dem Catwalk versuchen im Hamburger
Rotlichtviertel: Mario Basler (Kaiserslautern), Sergej Barbarez,
Rodolfo Cardoso, Erik Meijer (alle Hamburger SV), Tomislav Maric (VfL
Wolfsburg), Markus Daun, Razundara Tjikuzu (beide Werder Bremen) und
Simon Henzler (Arminia Bielefeld). Unter anderem führen sie
Kleidungsstücke der japanischen Designer Issey Miake und Yamamoto
vor. Zur Seite stehen ihnen weibliche Profi-Models, die die neue
Kollektion von Paola Frani aus Mailand präsentieren.
Klicken Sie einfach auf ein Bild, um die neuen Stars des Catwalks in freier Wildbahn zu sehen.
Barbarez mit seinen strohblond gefärbten Haaren ist sowieso kein
Modemuffel: "Ich bin ein ziemlicher Klamottenfreak und bummle gerne
durch Boutiquen", sagt der 31-jährige Bosnier. Die Idee mit der
Modenschau habe ihn sofort begeistert. "Wer weiß, vielleicht ändert
sich durch eine solche Show auch das Image von Fußballern. Vokuhila-
Haarschnitte (vorne kurz, hinten lang) und Tennissocken sind zum
Glück kaum noch zu sehen", meint der temperamentvolle Spieler, der
sich schon machen Platzverweis eingehandelt hat. Für Modenschauen sei
Barbarez genau der Richtige, versichert HSV-Teammanager Bernd
Wehmeyer. "Er trägt von unseren Spielern die trendigsten Klamotten.
Wenn er sich aber am Samstag gegen Borussia Dortmund auf dem Rasen
genauso bewegt wie auf dem Laufsteg, kriegt er Modenschau-Verbot."
"Ein bisschen eitel sind wir auch
Der 30 Jahre alte Maric ist ehrlich: "Mir war schon etwas mulmig,
als ich das erste Mal auf die Modenschau angesprochen wurde. Vor
60 000 Zuschauern spielen ist die eine, vor 1000 Zuschauern Mode
vorführen die andere Sache." Schließlich habe er sich gedacht: "Was
soll's? Wir Fußballer brauchen uns optisch nicht zu verstecken. Als
Hochleistungssportler haben wir gute Figuren und sind sehr
körperbewusst." Der kroatische Mittelstürmer mit dem Faible für
ungewöhnliche Frisuren meint: "Ein bisschen eitel sind wir Fußballer
auch. Mal eine Modenschau mitmachen - das schmeichelt dem Ego."
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Für Basler, das Enfant terrible der Fußball-Bundesliga, ist die
Modenschau willkommenes Neuland: "Ich habe in meiner Karriere ja
schon vieles erlebt, aber auf so einer großen Modenschau bin ich noch
nicht gelaufen." Der 34-Jährige, der sich gerne mal mit Zigarette und
Bierglas in der Hand fotografieren lässt, findet die Idee toll: "Da
können wir Fußballer uns mal von einer anderen Seite zeigen". Basler
ist gespannt, wie ihm die Designer-Fummel stehen. "In der Freizeit
bin ich ja sonst eher ein Jeanstyp."