Uni Witten/Herdecke "Die Konjunkturflaute hat uns erreicht"
Die bekannte Privatuniversität schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Noch drohe aber nicht der Konkurs.
Witten/Herdecke - Wegen zurückgehender Spendeneinnahmen schließt die Privatuniversität Witten/Herdecke in diesem Jahr auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) in ihrer Montagausgabe. Gerüchte über einen drohenden Konkurs wies Universitätspräsident Konrad Schily übrigens der Bruder von Bundesinnenminister Otto Schily - jedoch gegenüber der "SZ" als "nicht zutreffend" zurück.
Das jetzige Haushaltsloch sei nach Darstellung Schilys eine direkte Folge der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung in Deutschland. "Konjunkturflaute und Globalisierung haben auch uns erreicht."
Die Erhöhung der Studiengebühren wird verhandelt
Von dem für dieses Jahr geplanten Gesamtetat von 28 Millionen Euro seien bislang nur 27 Millionen Euro gedeckt. Die Universität hat rund 400 Beschäftigte und zurzeit rund 1100 Studenten.
Denkbar sei aber auch eine Erhöhung der Studiengebühren der Privatuniversität, sagte ein Sprecher. Darüber werde derzeit verhandelt. Dabei werde jedoch das derzeitige Gebühren-Modell erhalten bleiben. Studenten der Privatuniversität können an Stelle monatlicher Beiträge auch einen Festbetrags von derzeit 15.200 Euro für die gesamte Studiendauer zahlen oder auch den Betrag als "nachgelagerte Studiengebühr" während ihres späteren Berufslebens entrichten.
Ende 1994 hatte die NRW-Landesregierung mit einer ersten Finanzhilfe von sechs Millionen Mark die Hochschule vor dem Konkurs bewahrt. Erst seitdem darf Witten-Herdecke auch Studiengebühren kassieren.