Credit Suisse First Boston Top-Stratege gefeuert
Frankfurt - In die Schar der geschassten Banker reiht sich Tom Galvin ein, die Nummer eins im Research bei Credit Suisse First Boston (CSFB). Das meldet das "Handelsblatt".
Auf Nachfrage von manager-magazin.de wollte die zuständige Presseabteilung die Personalie nicht kommentieren.
Die zum Schweizer Finanzkonzern Credit Suisse Group gehörende Investmentsparte CSFB hat erst kürlich bestätigt, dass wegen der verschlechterten Marktbedingungen weitere 1500 Stellen gestrichen werden.
Der Chef-Stratege Galvin ist offenbar zum Opfer gefallen, weil er die Marktsituation falsch eingeschätzt hat. Nach Medienberichten seien die Spitzen des Investmenthauses seines fast schon krankhaften Optimismus überdrüssig geworden. Eine Umfrage von Bloomberg soll außerdem ergeben haben, dass sich kein anderer Stratege so optimistisch zeige wie der 40-jährige Galvin.
Keiner ist so optimistisch wie Galvin
So hatte Galvin erst kürzlich über die Gefahren einer Deflation fabuliert. Über die Risiken sprach er aber nicht, sondern hielt er an seinem Optimismus fest. Der S & P-500-Index werde bis Jahresende auf 1140 Punkte steigen. Derzeit steht das amerikanische Börsenbarometer allerdings bei etwa 880 Zählern und hat seit Jahresanfang 23,4 Prozent verloren. Damit Galvin Recht behält, müsste es 30 Prozent zulegen.
Doch einige Marktbeobachter sehen den Rauswurf als positives Zeichen. "Wenn die Bullen gefeuert werden, ist das ein wichtiger Kontraindikator", wird etwa Renee Carret, Geschäftsführerin von Carret & Co, in Medienberichten zitiert.