Jürgen Harksen Finanzjongleur ohne Rolex
Allein im Knast - der mutmaßliche Betrüger muss sich von einer alten Bekannten trennen.
Kapstadt - Jürgen Harksen, 1993 nach Südafrika geflohener Hamburger Finanzjongleur, hat beim juristischen Tauziehen um seine Auslieferung seine wertvolle Rolex-Armbanduhr eingebüßt.
Der Deutsche, der mindestens 70 Anleger um insgesamt 32,7 Millionen Euro geprellt haben soll, wurde am Kap wegen belastender Aussagen in einem mutmaßlichen Parteispendenskandal von einem Zeugenschutz-Programm gedeckt.
Als er am vergangenen Freitag ins Gefängnis verlegt werden sollte, entdeckte einer der ihn bewachenden Polizisten nach Angaben der Zeitung "Cape Times" die auf 13.500 Euro geschätzte Rolex, gemeinsam mit einem wertvollen Halsband, das als gestohlen galt. Harksen musste beides den Behörden übergeben; seine Gläubiger erwägen, die Rolex zu versteigern.
Harksen ist von der Hamburger Staatsanwaltschaft in Abwesenheit wegen Betruges in mehr als 200 Fällen angeklagt. Er hatte sich bisher erfolgreich einer Auslieferung mit rechtlichen Mitteln widersetzt.