Die größte Kabelfernsehgesellschaft Amerikas ist von seinen Gründern und Managern jahrelang als Goldesel missbraucht worden. Mehr als drei Milliarden Dollar schaffte die Connection auf private Konten. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
New York - Der Firmengründer und ehemalige Unternehmenschef
der größten amerikanischen Kabelfernsehgesellschaft Adelphia, John Rigas, sowie zwei seiner Söhne und zwei andere frühere Manager sind am Mittwoch festgenommen worden. Ihnen wird Verschwörung zum Wertpapierbetrug vorgeworfen.
In der strafrechtlichen Klageschrift
wird Rigas und seinen Familienmitgliedern vorgeworfen, sie hätten "das Unternehmen auf massive Weise geplündert und als persönliches Sparschwein der Rigas-Familie benutzt".
Dies berichtet die amerikanische Wirtschaftsagentur Bloomberg am Mittwoch. Es seien auch die ehemaligen Adelphia-Manager Michael Mulcahey und James Brown beschuldigt worden, geht aus den Gerichtsunterlagen hervor.
Rigas und seine beiden Söhne wurden in New York festgenommen und sollten später dort in einem Gericht erscheinen. Brown und Mulcahey seien in Coudersport (Pennsylvania) in ihren Häusern festgenommen
worden. Sie sollten in einem Gericht in Williamsport (Pennsylvania) erscheinen. Die Rigas-Familie soll 3,1 Milliarden Dollar (3,15 Milliarden Euro) an Kreditbürgschaften von der Gesellschaft, die vor wenigen Wochen den Konkurs angemeldet hat, erhalten und für eigene Zwecke verwendet haben.
Kommt die Familie Rigas ohne Strafe davon?
Adelphia mit Millionen Kabelfernsehkunden will seine Geschäfte weiterführen. Dies ist im Rahmen des Kapitel Elf des US-Konkursrechtes möglich. Das Unternehmen hat ein neues Management.
Es liefen bereits gerichtliche Untersuchungen in New York und Pennsylvania, wo Adelphia seinen Sitz hat. Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC hat ebenfalls eine Untersuchung gegen Adelphia laufen. Es gibt auch Verdacht auf schwerwiegende Buchführungsverstöße.