Schering-Manager Entführung - halfen die Mitarbeiter?

Neue Enthüllungen - auch Angestellte sind in den Mordfall von Schering-Manager Voigt verwickelt.

Mexiko-Stadt/Guatemala-Stadt - Gut ein Jahr nach der Entführung und Ermordung des deutschen Schering-Managers Christoph Voigt in Guatemala hat die Polizei jetzt auch zwei Mitarbeiter der Firma festgenommen.

Dies bestätigte der neue Schering-Chef in Guatemala, Christian Naumann, am Dienstag. Damit sind insgesamt sechs Tatverdächtige hinter Gittern. Nach den beiden mutmaßlichen Bandenchefs wird noch gefahndet.

Der damals 48-jährige Voigt war am 7. Mai 2001 in Guatemala-Stadt verschleppt und am 1. Juni nahe einer Landstraße außerhalb der Stadt tot aufgefunden worden. Der Körper wies drei Einschüsse auf. Die Kidnapper hatten ursprünglich fünf Millionen US-Dollar Lösegeld verlangt.

Guatemala ist zu gefährlich

Naumann wies am Dienstag frühere Darstellungen der Polizei zurück, denen zufolge ein Lösegeld in Höhe von 405.000 Dollar gezahlt wurde. Man habe seinerzeit die Verhandlungen mit den Entführern zwar abgeschlossen, es sei aber kein Geld ausgehändigt worden.

Laut Naumann waren die beiden Hilfsarbeiter seit 10 beziehungsweise 13 Jahren bei Schering tätig. Naumann bestätigte außerdem, dass die Schering-Zentrale für Mittelamerika mittelfristig nach San José in Costa Rica verlegt werden solle. Neben wirtschaftlichen Erwägungen sei die Sicherheitslage in Guatemala dafür ausschlaggebend. Die Kriminalität hat in dem mittelamerikanischen Land in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen. 1996 wurde die Todesstrafe wieder eingeführt und seither mehrmals vollstreckt.

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