Credit Suisse Volle Taschen, volle Hose

Lukas Mühlemann, glückloser Chef des ehrwürdigen Schweizer Kreditinstitutes, lässt sich seinen Abschied vergolden. Für den vorzeitigen Abgang kassiert er 20 Millionen Franken.

Zürich - Bei der Schweizer Bankengruppe Credit Suisse  (Kurswerte anzeigen) halten die Spekulationen um einen Abtritt ihres Vorstandsvorsitzenden Lukas Mühlemann an.

Wie die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf unterschiedliche Unternehmenskreise berichtet, werde Mühlemann als Chief Executive Officer (CEO) zurücktreten. Dies sei bereits bei einem Treffen des Verwaltungsrats am 2. Juli beschlossen, der Entscheid aber nicht bekannt gegeben worden.

Einen Zeitpunkt für den Rücktritt nannte das Blatt nicht. Die Bank habe für ihren CEO eine Abfindungszahlung im Bereich von 20 Millionen Schweizer Franken verhandelt. Das Unternehmen hatte erst Anfang des Monats mitgeteilt, Mühlemann werde auf der Generalversammlung 2003 sein Amt als Verwaltungsrats-Präsident zur Verfügung stellen und sich auf seine Aufgabe als Chief Executive Officer der Credit Suisse Group konzentrieren.

Mühlemann, geh du voran

An den Finanzmärkten war die Kritik an Mühlemann zuletzt immer lauter geworden, an der Börse stand die CS-Aktien unter Druck. Ihm wurden vor allem seine riskanten Geschäfte mit argentinischen Finanzinstituten und seine Rolle als ehemaliger Verwaltungsrat der zusammengebrochenen Fluggesellschaft Swissair vorgehalten.

Im Versicherungsbereich war es im vergangenen Quartal wegen der schlechten Lage an den Aktienmärkten zu Wertminderungen auf Kapitalanlagen gekommen. Diese Entwicklung hatte trotz erneut guter technischer Ergebnisse zu substanziellen Verlusten geführt. Zudem meldete die Gruppe Wertminderungen an der Versicherung Rentenanstalt/Swiss Life.

Auch die der Credit Suisse angegliederte Winterthur Versicherung hatte weitere Maßnahmen getroffen, um den Aktienanteil in ihrem Anlage-Portfolio erheblich zu reduzieren und ihre Kapitalbasis gegen weitere Kurssenkungen abgesichert. Die Resultate im Schweizer Retail-Banking und Firmenkunden-Geschäft sowie im Private Banking entsprachen dagegen den Erwartungen.

Deutsche Bank: Elefantenhochzeit mit den Eidgenossen? Crédit Suisse: Abschied vom Doppelmandat

Verwandte Artikel

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren