Aventis Regieren jetzt die Gallier?
Straßburg - Zweieinhalb Jahre nach Gründung von Aventis hat sich Jürgen Dormann als Chef des deutsch-französischen Pharmakonzerns verabschiedet. Er wünsche seinem designierten Nachfolger Igor Landau und dem neuen Vorstand "viel Erfolg und auch das notwendige Glück, um die anspruchsvollen Ziele zu erreichen", sagte der 62-Jährige am Dienstag auf der Hauptversammlung in Straßburg.
Die Aktionäre stimmten der Änderung an der Spitze des aus der Fusion von Hoechst und Rhone-Poulenc hervorgegangenen Unternehmens zu. Dormann und sein bisheriger Vize Jean-Rene Fourtou wechseln an die Spitze des Aufsichtsrats. Dem neuen Vorstandsvorsitzenden Landau sollen der US-Amerikaner Richard Markham und der Franzose Patrick Langlois als Stellvertreter zur Seite stehen.
Verliert der Vorstand sein Gleichgewicht?
Ursprünglich war der unlängst verstorbene Manager Horst Waesche für den Posten des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden vorgesehen. Die Besetzung der Konzerngremien stellt in dem deutsch-französischen Unternehmen ein Politikum ersten Ranges dar. Insofern wird abzuwarten sein, inwiefern die französische Dominanz im zukünftigen Vorstand für firmeninternen Ärger sorgen kann.
Dormann erklärte laut Redetext, die Konzentration auf das Pharmageschäft habe sich bewährt. Aventis sei nach Marktkapitalisierung das zweitgrößte Unternehmen in Frankreich und das drittgrößte in Deutschland. "Im Durchschnitt der drei Jahre 2002 bis 2004 wollen wir den Umsatz um elf bis zwölf Prozent, den Gewinn je Aktie um 25 bis 30 Prozent und die Bruttomarge um einen Prozentpunkt jährlich steigern", bekräftigte der ehemalige Hoechst-Chef.