Deutsche Bank Back to the Roots
Düsseldorf/New York - Ed Yardeni, Chefstratege der Deutsche Banc Alex Brown verlässt die Investmentbank. Wie das "Handelsblatt" in seiner Montagsausgabe berichtet, soll der 51-jährige Brown am 22.April die Nachfolge von Greg Smith als Chefstratege beim Finanzdienstleister Prudential Securities antreten.
Yardeni kehrt damit nach elf Jahren zu seinem früheren Arbeitgeber zurück. Bevor er bei der Deutsche-Bank-Tochter anheuerte, war der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Chefökonom bei Prudential gewesen.
Greg Smith war bereits Ende vergangenen Jahres zurückgetreten. Das ständige Reisen sei ihm zu viel, begründete er seine Entscheidung. Allerdings entspricht dies wohl nicht ganz den Tatsachen: "Mehr als ein- oder zweimal im Jahr war er nie in Europa", wunderten sich Unternehmenskenner. Sie vermuteten andere Ursachen für den Abgang: Smiths Arbeitgeber, so das Gerücht, sei seit einiger Zeit unzufrieden gewesen über seine pessimistischen Aktienmarktprognosen.
Ausscheiden kommt anscheinend überraschend
So hatte der Manager den Kunden empfohlen, nur 65 Prozent ihres Geldes in Aktien anzulegen - deutlich weniger, als andere Wall-Street-Strategen zu dem Zeitpunkt empfahlen. Damit hatte er die kräftige Erholung der Weltbörsen seit deren Tief am 21. September verpasst.
Wie das "Handelsblatt" weiter berichtet, will die Deutsche Bank erst im April einen Nachfolger präsentieren. Offiziell sei das Kreditinstitut zwar noch nicht zu einer Stellungnahme über den anstehenden Abschied Yardenis zu bewegen gewesen, es deute aber einiges darauf hin, dass Yardenis Ausscheiden für die Deutsche Bank überraschend kommt. Ed Yardeni ist, den Angaben zufolge, ebenfalls nicht für ein Statement zu erreichen gewesen.