Vor knapp zwei Wochen zog Kenneth Lay erste Konsequenzen aus der Skandal-Pleite des US-Energieriesen und trat als Chef zurück. Jetzt verlässt er auch den Verwaltungsrat.
Houston - Der Ex-Chef des US-Energieunternehmens Enron, Kenneth Lay, hat seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat des Konzerns bekannt gegeben. Er wolle, dass Enron "überlebe" und erfolgreich aus einer Umstrukturierung hervorgehe, teilte Lay am Montagabend (Ortszeit) in einer Erklärung mit.
Dieses Ziel sehe er jedoch gefährdet, da er selbst Gegenstand von Ermittlungen sei. Er gebe seinen Posten daher "mit sofortiger Wirkung" auf, was im Interesse jetziger und früherer Enron-Angestellter sowie "anderer Aktionäre" liege, fügte Lay hinzu.
Der 59-Jährige hatte sein Amt in dem Pleitekonzern am 23. Januar aufgegeben, war aber bislang weiterhin Mitglied des Verwaltungsrates. Mehrere Ausschüsse des US-Kongresses untersuchen derzeit, ob es bei der größten Unternehmenspleite der US-Geschichte mit rechten Dingen zuging.
Während Tausende von Kleinanlegern dadurch ihre Altersversorgung verloren, stehen Enron-Manager in dem Verdacht, bis kurz vor dem Kollaps des Konzerns unerlaubte Insidergeschäfte getätigt zu haben.