Wolfgang Joop Landet er den großen Coup?
Der Modemacher will dem insolventen Wünsche-Konzern seine frühere Firma wieder abkaufen. Es könnte für ihn und seine potenziellen Partner ein äußerst lukrativer Deal werden.
Düsseldorf - Dass Wolfgang Joop ein genialer Modeschöpfer ist, hat er schon öfter gezeigt. Doch nun könnte er sich auch den Ruf eines gewieften Geschäftsmannes erwerben. Der Grund: 1998 verkaufte Joop 95 Prozent seiner gleichnamigen Firma für stolze 76,7 Millionen Euro an die Hamburger Wünsche-Gruppe. Heute, knapp vier Jahre später, will er die Anteile zurückkaufen und bietet dem inzwischen insolventen Textilkonzern dafür 35,8 Millionen Euro, weniger als die Hälfte des damaligen Preises.
Die Last will sich Joop diesmal aber nicht allein aufbürden. Wie "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, führt der Designer mit dem Vermögensverwalter Richard Orthmann und Peter Harf, dem Chef des Kosmetikkonzerns Coty (Jil Sander, Davidoff), schon Gespräche über eine eventuelle Partnerschaft.
Bereits Mitte Dezember hatte Richard Orthmann gegenüber der "Wirtschaftswoche" ein Interesse Joops an einem Rückkauf der Firma bestätigt: "Wir bieten etwas mehr als 60 Millionen Mark", so der Vermögensverwalter. In diesem Zusammenhang war bereits von einer Arbeitsteilung die Rede: Joop sollte nach den Worten Orthmanns als Frontmann und Minderheitsaktionär die Marke "in zwei, drei Jahren wieder stark machen", während er selbst die Mehrheit an der Joop! GmbH halten und das Management stellen wollte.
Über den Verkauf entscheidet die BHF-Bank, der Wünsche die Joop! GmbH verpfändet hat. Ende vergangenen Jahres hatte Wünsche bekannt gegeben, dass die Zahlungsunfähigkeit drohe. Die Verluste hatten sich auf 35 Millionen Mark summiert.