Skispringen Hannawald knackt den Mythos
Bischofshofen - Mit Sprüngen von 139 und 131,5 Metern und einer Gesamtpunktzahl von 280,4 gewann der gebürtige Sachse Hannawald nicht nur das Abschlussspringen der Tournee, sondern als zehnter Deutscher auch den bedeutendsten Wettkampf im Skisprungsport.
Sieben Athleten waren bereits mit drei Siegen im Gepäck nach Bischofshofen angereist, doch dann hatten sie dem psychischen Druck, der Paul-Ausserleitner-Schanze oder einfach ihren starken Gegnern keinen Widerstand mehr entgegensetzen können. Am Sonntag 15.56 Uhr war das alles anders. Nachdem Hannawald im ersten Durchgang dem von ihm gehaltenen Schanzenrekord um zwei Meter verbessert hatte und in Führung gegangen war, verließ er als letzter aller Starter den Backen, brachte seinen zweiten Sprung auf 131,5 Meter hinunter und schrieb ein Stück Geschichte im nordischen Skisport.
Der polnische Vorjahressieger Adam Malysz war in Bischofshofen chancenlos. Mit 42 Punkten Rückstand auf Hannawald war er als Zweiter der Gesamtwertung in das letzte Springen der Tournee gegangen. Nach zwei Sprüngen von 122,5 Meter und einer Punktzahl von 241 beendete Malysz den Wettkampf in Bischofshofen als Neunter, konnte aber seinen zweiten Rang im Gesamtklassement verteidigen.
Martin Schmitt, der in diesem Winter seiner Form auch weiterhin hinterherläuft, brachte zwei für sein derzeitiges Leistungsvermögen ordentliche Sprünge hinunter. 130 und 124,5 Meter reichten Schmitt zum fünften Platz in Bischofshofen, im Gesamtklassement belegte er Rang sieben. Drittbester Deutscher wurde Stephan Hocke (122,5,/118,5/230,3).