Stanley Fischer, Vize-Direktor des Internationalen Währungsfonds, tritt zurück. Mit ihm geht schon der zweite Spitzenmann, seit Horst Köhler als IWF-Direktor amtiert.
Washington - Vor Fisher hatte schon Michael Mussa seinen Posten als IWF-Chefökonom aufgegeben, nachdem der ehemalige deutsche Staatssekretär Horst Köhler vor einem Jahr zum IWF-Direktor ernannt worden war. Fischer sagte am Dienstag zur Begründung, er suche nach fast sieben Jahren beim IWF eine neue Herausforderung.
Erst vor eineinhalb Jahren hatte der 57-jährige Wirtschaftsexperte einen neuen Fünfjahresvertrag unterzeichnet. Im vergangenen Jahr leitete er die Geschäfte nach dem Rücktritt von Köhlers Vorgänger Michel Camdessus zeitweise. Mehrere IWF-Mitglieder vor allem aus Afrika setzten sich ohne Erfolg dafür ein, den in Zambia geborenen Amerikaner zum Direktor zu ernennen.
Fischer will seinen Posten im Laufe des Jahres verlassen. Ein Nachfolger ist nach Angaben des IWF noch nicht ernannt. Vor der Ernennung zum stellvertretenden Direktor des IWF war Fischer Wirtschaftsprofessor am Massachusetts Institute of Technology, davor zwei Jahre lang Vizepräsident der Weltbank.