Millionen für den Fußball: Investor Windhorst glaubt offenbar an die Hertha.
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Investor Lars Windhorst(43) baut seine Macht beim Fußball-Unternehmen Hertha BSC aus. Dafür stattet der den Hauptstadtklub mit weiterem Eigenkapital in Höhe von 150 Millionen Euro aus. Das Geld fließt über Windhorsts Beteiligungsgesellschaft Tennor in zwei Tranchen, wie die Berliner am Mittwoch bekannt gaben: Im Juli fließen die ersten 50 Millionen Euro, im Oktober weitere 100 Millionen Euro Eigenkapital. Im Gegenzug springt Tennor auf eine Mehrheit von nun insgesamt 66,6 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Weil der Mutterverein Hertha BSC e.V. 100 Prozent an der Komplementärin der KGaA hält, bestimmt der Verein jedoch auch weiterhin über die Geschäftsführung.
Dennoch wächst die wirtschaftliche Abhängigkeit. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer (70) sprach von einem "weiteren herausragenden Schritt. Hertha stand wirtschaftlich in seiner Geschichte nie besser da." Windhorst sagte: "Dies unterstreicht unser langfristiges Engagement, gerade in schwierigen Corona-Zeiten."
Der Aufsichtsrat und das Präsidium des Vereins sowie der Aufsichtsrat und Beirat der KGaA stimmten einstimmig zu. Windhorst hatte eine weitere Zahlung seit Monaten in Aussicht gestellt. Er hatte über Tennor 2019 für 224 Millionen Euro insgesamt zunächst 49,9 Prozent an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erworben. An seinen Sitzen im Aufsichtsrat wird die erhöhte Beteiligung nichts verändern, es bleibt bei vier von neun Posten, die er besetzen darf.
Die beiden neu vorgeschlagenen Kandidaten Jens Lehmann, ehemaliger Nationaltorwart, und Wirtschaftsanwalt Thomas Werlen wurden offiziell in den Aufsichtsrat bestellt. Lehmann ist dabei der Nachfolger von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Zudem wird Berater Marc Kosicke, zu dessen Klienten die Trainer Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann gehören, in beratender Funktion für Tennor tätig sein.