Digitalisierung als Jahrhundertchance Wie Viessmann zum Techkonzern wurde

Gutes Binnenklima: Vater Martin (r.) und Sohn Maximilian Viessmann steuern das Unternehmen gemeinsam
Foto: Gene GloverSie können den Artikel leider nicht mehr aufrufen. Der Link, der Ihnen geschickt wurde, ist entweder älter als 30 Tage oder der Artikel wurde bereits 10 Mal geöffnet.
Die Verkaufe stimmt schon mal: Martin Viessmann (67) und Sohn Max (32) bezeichnen ihr Unternehmen nicht mehr als einen Heizkesselhersteller aus Hessen, sondern als international agierenden Anbieter von "Klimalösungen". Knapp 13.000 Beschäftigte hören auf das Kommando von Vater und Sohn, die Tradition und Transformation augenscheinlich ganz gut organisiert bekommen. Mit einem Vermögen von knapp 4 Milliarden Euro rangieren die Viessmanns in der Rangliste der reichsten Deutschen aktuell auf Platz 53. Die erste Frage beim Ortstermin im gläsernen Hauptsitz geht natürlich – ganz traditionell – an den Älteren.
manager magazin: Herr Viessmann, als Sie das Familienunternehmen Anfang der 1990er Jahre von Ihrem Vater übernommen haben, war Viessmann ein klassischer Heizungsspezialist. Heute firmieren Sie als Klimalösungsanbieter. Klingt gut, stimmt es auch?
Martin Viessmann: Nichts ist beständiger als der Wandel. Und den Wandel aktiv mitzugestalten, gehört schon immer zur DNA von Viessmann – seit über 100 Jahren. Auch die Heizungsbranche hat sich strukturell stark verändert. Als deutlich wurde, dass Energieeffizienz und erneuerbare Energien immer wichtiger werden, haben wir uns um die Jahrtausendwende entschlossen, unser Portfolio von einem Komponentenanbieter zu einem Komplettangebot mit Klimalösungen rund um alle Energieträger weiterzuentwickeln.
Mittlerweile kann man bei Ihnen auch einfach so Wärme einkaufen, ohne für Heizung oder Wärmepumpe zu bezahlen.
Maximilian Viessmann: Ja, wir nennen das "Heating as a service". Nutzer zahlen nur für die Wärme – und wir kümmern uns gemeinsam mit unseren Partnern um die Installation, den Service und die Energieversorgung. Ein Modell, das es in der Mobilität ja schon länger gibt.
War für Sie denn schon immer klar, dass Sie einmal in den heimischen Betrieb einsteigen würden?
Maximilian Viessmann: Das war mir schon sehr früh klar. Allerdings ist Verantwortungsübernahme in einem Unternehmen kein Selbstzweck, und mir ist immer wichtig gewesen, qua Kompetenz ins Unternehmen einzusteigen. Letztendlich ging das mit dem Einstieg dann deutlich schneller als zunächst geplant.

Krachgeschichten: Autoliebe durchzieht die Familie – am Alfa-Romeo-Steuer Annette Viessmann, Ehefrau von Martin, einem großen Oldtimersammler
Foto: Michael Cole / Corbis / Getty ImagesInwiefern?
Martin Viessmann: Wesentlicher Treiber war die Digitalisierung. Wir wollten sie als Jahrhundertchance nutzen, auch weil sie Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist. Wir sahen uns vor dem größten Wandel, den Viessmann je erlebt hat. Zusätzlich wollten wir die Chance des Generationswechsels nutzen. Diese Chance auf Erneuerung hat ein Familienunternehmen naturgemäß nur alle 30 bis 40 Jahre.
Einen Familienbetrieb mit mehreren Tausend Mitarbeitern zu digitalisieren – ein ziemlich ambitioniertes Gesellenstück.
Maximilian Viessmann: Bei meinem Eintritt in das Unternehmen 2015 habe ich nicht von jetzt auf gleich das Ruder übernommen. Ursprünglich wollte ich, nachdem ich in der Beratung unterschiedliche Erfahrungen gesammelt hatte, nur für ein halbes Jahr ins eigene Unternehmen kommen, um die digitale Transformation anzuschieben und neue Geschäftsmodelle zu identifizieren, denen wir uns widmen wollten.
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