Chemikalienhändler Finanzinvestor Apollo kauft Univar für acht Milliarden Dollar

Nach der geplatzten Übernahme durch den Essener Marktführer Brenntag wird der US-Chemikalienhändler Univar nun von der Investmentfirma Apollo übernommen. Aktionäre reagieren erfreut.
Industrieanlage (Symbolbild): Eigentlich wollte Brenntag Univar übernehmen, die Aktionäre waren aber weniger begeistert von der Idee

Industrieanlage (Symbolbild): Eigentlich wollte Brenntag Univar übernehmen, die Aktionäre waren aber weniger begeistert von der Idee

Foto: Olaf Döring / IMAGO

Der US-Chemikalienhändler Univar Solutions wird von der amerikanischen Investmentfirma Apollo Global Management übernommen. Das bestätigte die Investmentfirma mit CEO Mark Rowan (60) nach einem Medienbericht des "Wall Street Journals " in einem Presse-Statement . Der Kaufpreis soll 8,1 Milliarden Dollar einschließlich Schulden betragen. Aktionäre von Univar Solutions sollen 36,15 US-Dollar pro Aktie erhalten. Laut dem "Wall Street Journal" ist der Deal eine der größten fremdfinanzierten Übernahmen in letzter Zeit.

Univar selbst soll laut der Pressemitteilung seinen Namen und seine Marke behalten. Der Deal wurde bereits vom Univar-Vorstand abgesegnet, die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Die Aktionäre von Univar müssen noch zustimmen. Nach Abschluss der Übernahme soll das Unternehmen von der US-Börse genommen werden. Auch ein hundertprozentige Tochtergesellschaft der Abu Dhabi Investment Authority ist mit einer Minderheitsbeteiligung involviert. Anleger reagierten erfreut auf die Nachrichten: Univar-Aktien  stiegen im US-Handel um mehr als 12 Prozent auf 35,40 Dollar.

Der weltgrößte Chemikalienhändler Brenntag hatte Anfang des Jahres seine Übernahmepläne für den US-Konkurrenten aufgegeben. Ende November 2022 hatte Brenntag noch vorläufige Übernahmegespräche bestätigt, beide Unternehmen waren danach aber unter Druck ihrer jeweiligen Aktionäre geraten. CEO von Brenntag, Christian Kohlpaintner (59), erklärte im Januar, den US-Rivalen nicht mehr kaufen zu wollen. Durch die Fusion wäre ein Branchenriese mit einem Umsatz von gut 30 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn von fast drei Milliarden Euro entstanden.

frm/AP, dpa-AFX
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