Gewinn gestiegen, Prognose bestätigt
RWE zeigt sich unbeeindruckt von der Corona-Krise
Während Eon erst vor wenigen Tagen seine Prognose für 2020 streichen musste, glänzt Konkurrent RWE mit guten Zahlen für die ersten neun Monate. Der Umbau zum Ökostromanbieter zahlt sich aus.
Gute Geschäfte mit der Windenergie: Die RWE-Sparte steigerte ihr Ergebnis um 12 Prozent
Foto: Roland Weihrauch/ dpa
Der Umbau zum Ökostromkonzern zahlt sich für den Energiekonzern RWE immer mehr aus. In den ersten neun Monaten konnte der Versorger dank Zuwächsen im Geschäft mit erneuerbarer Energie und auch bei den Kohlekraftwerken zulegen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 13 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen, teilte RWE am Donnerstag mit. Die Essener bestätigten die Prognosen für 2020. Der Versorger kündigte an, sein Ökostromgeschäft kräftig ausbauen zu wollen. Bis Ende des Jahres sollen die Kapazitäten bei Wind und Solar zehn Gigawatt erreichen.
"RWE kommt wirtschaftlich gut durch die Corona-Krise", sagte Finanzchef Markus Krebber (47). Er soll im kommenden Jahr an die Spitze des Konzerns rücken. Die Sparte Offshore Wind konnte in den ersten neun Monaten ihr operatives Ergebnis dank günstigeren Wetterbedingungen um 12 Prozent auf 738 Millionen Euro steigern. Auch die Windräder an Land samt Solar legten dank neuer Anlagen zu. Das klassische Geschäft mit Strom aus den Kohlekraft- und Kernkraftwerken profitierte von höheren Preisen und fuhr operativ 381 (Vorjahr: 205) Millionen Euro ein.
"Mit der Kapitalerhöhung im Sommer haben wir die Weichen gestellt, um unser mittel- und langfristiges Wachstum bei den erneuerbaren Energien noch beschleunigen zu können", betonte Krebber. In den ersten drei Quartalen 2020 habe das Unternehmen rund 500 Megawatt an neuen Windkraft- und Solaranlagen in Betrieb genommen, im vierten Quartal sollen rund 800 Megawatt hinzukommen.
Vor mehr als zwei Jahren hatten Eon und RWE beschlossen, den Markt neu ordnen und die ehemalige RWE-Tochter Innogy zu zerschlagen und untereinander aufzuteilen. Jetzt konzentriert sich Eon auf Netze und Vertrieb, RWE hat von Innogy und Eon die erneuerbaren Energien übernommen.