Glänzende Geschäfte: Dax-Konzerne sind mehr als gut durch das dritte Quartal des Jahres gekommen
Foto: DPADeutschlands Börsenschwergewichte halten trotz der schwächelnden Weltkonjunktur Kurs. Die 30 Dax-Konzerne setzten im dritten Quartal mehr um und verdienten operativ so viel wie nie zuvor von Juli bis September, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Beratungsunternehmens EY hervorgeht.
Der operative Gewinn stieg zusammengerechnet um 154 Prozent auf den Rekordwert von 32,3 Milliarden Euro. Die Gesamterlöse (ohne Banken) verbesserten sich um 0,5 Prozent auf gut 320 Milliarden Euro.
Der kräftige Gewinnsprung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Volkswagen und die Deutsche Bank nach Milliardenverlusten im Vorjahr wieder schwarze Zahlen schrieben.
Angetrieben wurden die Geschäfte EY zufolge vor allem von der Konsumbereitschaft der Verbraucher in Europa, steigender Nachfrage aus Asien und dem wieder schwächeren Euro. Produkte "Made in Germany" werden durch eine schwächere Gemeinschaftswährung auf dem Weltmarkt tendenziell billiger, das kann die Nachfrage ankurbeln.
Spitzenreiter beim operativen Gewinn waren Daimler (4,0 Milliarden Euro) und Volkswagen (3,3 Milliarden Euro), gefolgt vom Versicherungsriesen Allianz. Kein Dax-Unternehmen wies operativ Verluste aus.
Sorge bereitet den Experten die zunehmende Tendenz zur Abkehr vom freien Welthandel. "Solche Entwicklungen bedrohen das Geschäftsmodell großer Teile der deutschen Wirtschaft, das auf dem möglichst freien Zugang zu ausländischen Märkten basiert", sagte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Die Dax-Konzerne hätten im vergangenen Jahr 59 Prozent ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaftet.
2016 werden die Vorsitzenden der Dax-Aufsichtsräte im Durchschnitt 372.100 Euro verdienen. Das entspricht einem Plus von 4,4 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Beratungshauses Willis Towers Watson.
Am besten traf es nach der Studie (Aufsichtsratsvergütung Dax 2016) Paul Achleitner, der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank. Er soll es 2016 auf 800.000 Euro bringen, prognostiziert Willis Towers Watson.
Gerhard Cromme bei Siemens dürfte nach der Erhebung 608.000 Euro erhalten.
Nicht viel weniger dürften Norbert Reithofer ins Haus stehen. Als BMW-Aufsichtsratschef sollen es 600.500 Euro sein, so das Beratungshaus.
Das andere Ende des finanziellen Spektrums markiert zum Beispiel der Aufsichtsratschef von Merck KGaA (Wolfgang Büchele), der für das Jahr 2016 97.800 Euro erhalten soll. Bei Adidas dürften laut Prognose 205.300 Euro an Igor Landau fließen, bei Thyssen Krupp 210.000 Euro an Ulrich Lehner.
Ein statistisches Entlohnungsplus von über 4 Prozent in einem Jahr, das fügt sich nahtlos in die Entwicklung der Vergangenheit ein. Denn seit 2005 stieg die Vergütung der Aufsichtsratsvorsitzenden pro Jahr um 7 Prozent, so das Beratungshaus. Und liefert mit der Studie noch einen weiteren Befund.
Inzwischen setzen 18 der 30 Dax-Unternehmen auf eine ausschließlich feste Vergütung des Aufsichtsrats. Statistisch gesehen liegen die Dax-Aufseher damit immer noch hinter den Entlohnungen der Kollegen aus dem Schweizer SLI-Unternehmen, die es auf 2.053.000 Euro bringen. Oder hinter den Chef-Kontrolleuren der Firmen des britischen FTSE 100, die im Schnitt 624.000 Euro erhalten sollen.
Inzwischen setzen 18 der 30 Dax-Unternehmen auf eine ausschließlich feste Vergütung des Aufsichtsrats. Statistisch gesehen liegen die Dax-Aufseher damit immer noch hinter den Entlohnungen der Kollegen aus dem Schweizer SLI-Unternehmen, die es auf 2.053.000 Euro bringen. Oder hinter den Chef-Kontrolleuren der Firmen des britischen FTSE 100, die im Schnitt 624.000 Euro erhalten sollen.
Foto: Hannah Mckay/ dpa