Exxon Mobil/Chevron
Preissturz lässt US-Öl-Riesen kalt
Trotz fallender Umsätze und des Preissturzes am Rohölmarkt haben die US-Öl-Riesen Exxon und Chevron ihre Gewinne im dritten Quartal gesteigert. Sie setzen sich damit von Wettbewerbern wie BP, Total oder Statoil ab.
Starke Raffinerie-Geschäfte: Die US-Öl-Riesen Exxon und Chevron profitierten davon im dritten Quartal
Foto: JESSICA RINALDI/ Reuters
New York/London - Die Ölpreise stehen seit Monaten unter Druck und sind fast um ein Viertel gefallen. Vor allem die Sorgen um ein Überangebot auf dem Weltmarkt und der starke US-Dollar drücken auf die Preise. Am Freitag setzten sie ihre Verlustserie fort.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Freitag 85,33 US-Dollar: ein Minus von 91 Cent gegenüber dem Vortag. Der Barrel-Preis für die Sorte WTI sank um 67 Cent auf 80,45 Dollar.
Im Gegensatz zu manchem Wettbewerber scheint der Preisverfall den US-Öl-Riesen Exxon
Mobil und
Chevron bislang nicht zuzusetzen. Beide Konzerne wiesen am Freitag gestiegene Quartalsgewinne aus.
Exxon verdiente im dritten Quartal 8,0 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro), teilte der Konzern mit. Das waren 3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Exxon
Mobil profitierte dabei von Zuwächsen im Raffinerie- und Chemiegeschäft. Zudem gelang es, die Kosten zu senken.
Der Umsatz hingegen sankt um 4,3 Prozent im Jahresvergleich auf 107,5 Milliarden Dollar. Das war aber immer noch deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Viele Marktteilnehmer wegen des Preisverfalls mit stärkeren Belastungen für Exxon gerechnet
Außerdem hatte der Konzern einen schweren Rückschlag bei einem Förderprojekt in der Arktis zu verkraften. Wegen der Sanktionen der USA gegen Russland musste die Partnerschaft mit dem russischen Ölförderer Rosneft auf Eis gelegt werden. ExxonMobil will sich jetzt nach neuen Fördermöglichkeiten umschauen.
Der Wettbewerber Chevron verdiente zwischen Juli und Ende September unterm Strich 5,6 Milliarden US-Dollar und damit fast 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Förderung von Öl und Gas warfen etwas weniger ab als ein Jahr zuvor. Doch auch Chevron erwirtschaftete mit seinem Raffineriegeschäft und den Tankstellen deutlich mehr.
Rückenwind erhielt der Konzern auch von Währungsseite. Der Umsatz sank aber auf 52 Milliarden von 57 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor, wie Chevron am Freitag mitteilte. Analysten hatten mit einem deutlich geringeren Gewinn gerechnet.