Eine Teilstornierung eines Großauftrages der USA für Beatmungsgeräte verhagelt dem Medizintechnikkonzern Philips die Jahresprognose. Von den im April durch die US-Regierung bestellten 43.000 Geräten würden lediglich 12.300 ausgeliefert, teilten die Niederländer am Montag in Amsterdam mit.
Konzernchef Frans van Houten (60) sprach laut Mitteilung zwar von einer weiterhin soliden Auftragslage, blickt nun aber etwas vorsichtiger auf die Gewinnentwicklung. Während der Umsatz im laufenden Jahr auf vergleichbarer Basis weiterhin leicht zulegen dürfte, werde die bereinigte Ebita-Marge nun wohl auf dem Vorjahresniveau liegen. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli hatte der Manager noch einen Margenanstieg in Aussicht gestellt.
Bei Beatmungsgeräten konkurriert Philips auch mit Drägerwerk aus Lübeck. Letzteres hatte Ende März einen Auftrag aus den USA erhalten, dort eine Produktionsstätte für FFP2-Masken aufzubauen.
Der Kerngewinn von Philips ging zuletzt von April bis Juni um fast ein Viertel auf 418 Millionen Euro zurück, der Umsatz schrumpfte in dieser Zeit um 6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. 2019 setzte der niederländische noch mit einem Plus von 5 Prozent insgesamt 18,1 Milliarden Euro um. Für 2020 hatte Philips ursprünglich eine Umsatzerhöhung von 4 bis 6 Prozent ausgegeben.