Nach Förderzusage Northvolt bekennt sich zum Standort Heide

Hochspannung: Wirtschaftsminister Robert Habeck (r.) beim Northvolt-Besuch mit Firmenchef Peter Carlsson
Foto: Britta Pedersen / dpaDie Bundesregierung und das Land Schleswig-Holstein haben mit der Zusage von Subventionen den Weg für eine milliardenschwere Investition des schwedischen Batterieherstellers Northvolt in Deutschland geebnet. Die Unterstützung soll die seit Längerem laufenden, dann aber wieder infrage gestellten Northvolt-Pläne für den Bau einer Batteriezellenfabrik in Heide über die Zielgerade schieben. Das Bundeswirtschaftsministerium und Northvolt gaben am Freitag gemeinsam grünes Licht – unter Vorbehalt. Denn jetzt hängt alles von der EU-Kommission ab, die die staatliche Unterstützung noch genehmigen muss. Davon macht Northvolt die endgültige Entscheidung abhängig. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (49) rechnet in einem halben Jahr mit der endgültigen Entscheidung über die Ansiedlung einer Batteriefabrik des schwedischen Konzerns Northvolt in Heide.
"Northvolt hat verdeutlicht, dass die Investition in Heide vorbehaltlich einer Förderung erfolgt, die die Europäische Kommission unter Wahrung des Wettbewerbsrechts genehmigt", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Über die Höhe der Förderung sei noch nicht final entschieden worden. Ministerpräsident Günther sagte, die schwarz-grüne Landesregierung habe aber im Haushalt bereits einen Landesteil in Höhe von 50 Millionen Euro bereitgestellt. Zwei mit den Vorgängen vertraute Personen sagten, Northvolt könnte rund eine halbe Milliarde Euro Unterstützung bekommen. Die Investitionen des schwedischen Konzerns für die Anlage in Heide würden sich dann auf rund drei bis fünf Milliarden Euro belaufen.
"Mit diesem Engagement der Bundesregierung im Rücken hat Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau in Heide zu gehen", erklärte der Gründer und Chef von Northvolt, Peter Carlsson (52). Der CEO hatte noch vor einiger Zeit signalisiert, der Bau könnte sich verzögern. Als Gründe nannte er die vergleichsweise hohen Strompreise in Deutschland und höhere Subventionen in den USA angesichts des Inflation Reduction Acts (IRA). Deshalb könnte sich das Unternehmen zunächst dort ansiedeln.
Zwei Fabriken gleichzeitignort
Medienberichten zufolge prüft Northvolt nun, angesichts der hohen Nachfrage zwei Bauprojekte gleichzeitig in Angriff zu nehmen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte am Freitag einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg , ein paralleler Bau von zwei Standorten sei möglich. Es sei aber noch nichts entschieden. Zur Auswahl stehen neben Heide Standorte in den USA und Kanada.
"Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen, das Tausende von Green-Tech-Arbeitsplätzen schaffen wird", zitiert das Unternehmen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53). Habeck hatte Northvolt Anfang Februar in Schweden besucht, die Investitionsentscheidung für Heide blieb seinerzeit aber zunächst weiter in der Schwebe.