Auftakt der US-Bilanzsaison Alcoa überrascht Anleger

Aluminium-Lager: Alcoa macht mehr Gewinn trotz gesunkener Aluminiumpreise
Foto: MARIO LAPORTA/ AFPToronto - Die US-Bilanzsaison beginnt mit überraschend starken Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa. Dem vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geleiteten Unternehmen gelang es, im abgelaufenen Quartal trotz gesunkener Aluminiumpreise mehr Gewinn zu erwirtschaften als erwartet.
Alcoa profitiert davon, dass Lkw-Hersteller wie Navistar und Flugzeugbauer wie Boeing leichtere Komponenten bevorzugen und daher verstärkt Aluminium verwenden. Außerdem verwies das Management auf eine verbesserte Produktivität, vor allem im Geschäft mit Gussmetallprodukten wie Rädern und Flugzeugrümpfen.
An der Börse kam der Alcoa-Vierteljahresbericht gut an. Die Aktie des vor allem mit dem russischen Rusal -Konzern konkurrierenden Unternehmens stieg im nachbörslichen Handel um 3,2 Prozent. Der Umsatz sank im dritten Quartal auf 5,77 Milliarden Dollar von 5,83 Milliarden. Der Überschuss betrug 24 Millionen Dollar nach einem Verlust von 143 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Ohne Restrukturierungskosten und andere Sonderposten betrug der Gewinn 120 Millionen Dollar. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von elf Cent. Analysten hatten im Schnitt mit lediglich fünf Cent gerechnet.
Alcoa nicht mehr im Dow-Jones-Index
Zuversichtlicher äußerte sich Alcoa zur Nachfrageentwicklung und verwies auf eine Erholung in Europa und China. Der weltweite Bedarf an Aluminium für schwere Lkw und Anhänger dürfte demnach in diesem Jahr um 5 bis 9 Prozent zulegen. Bislang lag die Prognose bei drei bis 8 Prozent Zuwachs.
Alcoa legt in den USA traditionell als erster Konzern aus dem Aktienindex S&P-500 Quartalszahlen vor. Wegen seiner unterschiedlichen Kunden - etwa aus der Auto-, Luftfahrt- und Verbraucherelektronikbranche - steht der Rohstoff-Lieferant besonders im Fokus. Im September flog Alcoa allerdings nach mehr als 50-jähriger Zugehörigkeit aus dem Dow-Jones-Index der führenden Industriewerte.