Die Volkswagen-Tochter MAN hat ihrer Sparte Diesel & Turbo ein radikales Sparprogramm verordnet. Nach Informationen von manager-magazin.de fällt annähernd jede zehnte der weltweit gut 14.000 Stellen weg. Allein in Deutschland werden 1000 Jobs gestrichen, wie in Betriebsversammlungen am Freitag bekannt wurde.

Besonders hart trifft es den Standort Hamburg, von dem kaum etwas übrig bleibt. Die Produktion von Dampfturbinen wird geschlossen und auf die Standorte Oberhausen und Bengaluru (Indien) konzentriert. In der Hansestadt bleibt nur eine kleine Anzahl von Service-Mitarbeitern im bisherigen Großdiesel-Werk. Konzernweit gilt eine Zusage, keine Standorte zu schließen. Diese wird so pro forma eingehalten. Der Berliner Standort wird zum Komponentenwerk degradiert.

Ein MAN-Sprecher bestätigte die Information gegenüber mm.de. Demnach sollen 100 Millionen Euro jährlich durch diese Strukturmaßnahmen eingespart werden. Außerdem werden 350 Millionen Euro an Ergebnisverbesserung durch größere Effizienz angestrebt. Über diesen Plan will der Vorstand jetzt Verhandlungen mit dem Betriebsrat beginnen.

Doppelt von Krisen mit Schiffbau und Öl betroffen

Einem Verkauf der Sparte hatte Volkswagen mehrfach Absagen erteilt. Man müsse aber den "negativen Markteinflüssen Rechnung tragen", heißt es nun von Diesel&Turbo-Chef Uwe Lauber. Das Sparprogramm "Basecamp 3000+" soll einen Umsatz in der Größenordnung von drei Milliarden Euro "nachhaltig profitabel absichern". Im ersten Halbjahr belief sich die operative Rendite noch auf knapp 5 Prozent.

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für große Dieselmotoren, die beispielsweise auf Schiffen eingesetzt werden. Außerdem stellt es Turbomaschinen her, unter anderem für die Öl- und Gasindustrie. So ist es gleichzeitig von den Krisen im Schiffbau und der Rohstoffförderung betroffen. Hinzu kam bereits vor einigen Jahren noch ein eigener Skandal um manipulierte Verbrauchswerte bei Schiffsmotoren.

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