Baustoffriese Heidelberg Materials verdient mehr als gedacht

Weil die Kosten für Energie sinken und der Staat vermehrt Bauaufträge vergibt, zeigt sich der Baustoffriese Heidelberg Materials optimistisch für das Jahr 2023. Im vergangenen Jahr übertraf der Gewinn des Konzerns bereits die Erwartungen.
Riesige Zementmühle: Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt

Riesige Zementmühle: Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt

Foto: Steffen Fuchs / HeidelbergCement

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat im vergangenen Jahr etwas mehr verdient als erwartet. "Wir haben das Jahr 2022 mit einem sehr guten Ergebnis dank eines tollen Schlussspurts im vierten Quartal abgeschlossen", sagte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten (57) am Donnerstag in Heidelberg. Dabei habe der Konzern dank des Sparprogramms im vierten Quartal die stark gestiegenen Energiekosten zum ersten Mal im Laufe des Jahres überkompensiert. Die Aktie  legte in einem etwas festeren Markt zum Start um rund 1 Prozent zu.

Der Baustoffkonzern sei gut in das Jahr 2023 gestartet, sagte der Manager. Die Volatilität auf Energie- und Rohstoffmärkten bleibe zwar hoch, aber die Entspannung bei den Energiepreisen verschaffe dem Konzern etwas Luft. Auf der Nachfrageseite dürften die staatlichen Infrastrukturpläne den Rückgang im privaten Wohnungsbau ausgleichen.

Das Management blicke optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf. Für 2023 erwartet der Vorstand ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 2,35 bis 2,65 Milliarden Euro. Der Umsatz soll erneut bereinigt um Währungseffekte sowie Zukäufe und Verkäufe zulegen.

Absatz gefallen, Umsatz gestiegen

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um fast 13 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro. Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise hätten die Bauaktivitäten und damit die Nachfrage nach Baustoffen stark beeinträchtigt, hieß es. Dies habe in vielen Schlüsselmärkten von Heidelberg Materials zu einer deutlich schwächeren Absatzentwicklung geführt. Preisanpassungen in allen Konzerngebieten hätten diesen Mengenrückgang jedoch mehr als ausgleichen können.

Das bereinigte Ebit – das sogenannte RCO – ging um 5 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro zurück. Der Wert fiel damit aber etwas besser aus, als Analysten erwartet hatten. Unter dem Strich blieb 2022 ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von knapp 1,6 Milliarden Euro nach knapp 1,76 Milliarden im Vorjahr. Den Rückgang begründete Heidelberg Materials unter anderem mit einem steuerlichen Einmaleffekt. Zudem hatte das Unternehmen 2021 von dem Verkauf von Unternehmensteilen profitiert. Bereinigt um diese Effekte sei der Jahresüberschuss deutlich gestiegen.

Heidelberg Materials ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt. In Deutschland nach eigenen Angaben Marktführer bei Zement und Transportbeton sowie bei Sand und Kies. Das Unternehmen mit seinen knapp 51.000 Mitarbeitern zählt zu den größten Klimasündern Deutschlands. CEO von Achten versucht derzeit mit viel PR-Arbeit, dem Konzern ein grünes Image zu verpassen. Seinen Worten lässt er allerdings wenig Taten folgen .

rei/dpa-afx
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