Infusionslösungen von Fresenius: Verantwortliche von Nierenzentren sollen bei der Einrichtung der Kliniken und bei der Anschaffung von Dialyseprodukten von FMC-Mitarbeitern bestochen worden sein
Foto: FreseniusWegen Schmiergeldzahlungen in zahlreichen Ländern müssen sich Verantwortliche des Medizintechnikherstellers Fresenius Medical Care (Kurswerte anzeigen) (FMC ) strafrechtlichen Ermittlungen stellen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte am Montag, dass sie gegen mehrere Mitarbeiter des Dax-Konzerns wie auch gegen Personen aus dem Umfeld ermittelt. Zu den genauen Vorwürfen wollte sich die deutsche Justiz nicht äußern.
Grundlage ist ein Bericht der US-Börsenaufsicht, der zahlreiche Bestechungsfälle bei der Einrichtung von Behandlungszentren für Nierenkranke dokumentiert. Zuvor hatten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR darüber berichtet.
Zwischen 2007 und 2016 sollen Ärzte und Klinikverantwortliche in 17 Ländern systematisch bestochen worden sein. Es ging um die Einrichtungen von Nierenstationen ebenso wie um die Anschaffung von Dialyse-Produkten. FMC, eine Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius (Kurswerte anzeigen), ist auf diesem Gebiet weltweit aktiv und mit fast 4000 Behandlungszentren einer der größten Anbieter. Die Schmiergelder wurden häufig als Provisionen oder Beraterhonorare getarnt.
In den USA hat FMC sich mit den Behörden außergerichtlich geeinigt und 231,7 Millionen US-Dollar gezahlt. In Deutschland arbeite man ebenfalls mit der Justiz zusammen, sagte ein Unternehmenssprecher in Bad Homburg bei Frankfurt. Bereits im März hatte FMC-Chef Rice Powell erklärt, dass man die Vorgänge aufgearbeitet und die internen Regeln verschärft habe.
Belén Garijo, die bestverdienende Managerin im Dax, ist bislang CEO der HealthCare-Sparte von Merck. 2021 wird sie an die Spitze von Merck aufrücken und damit die zweite Frau an der Spitze eines Dax-Konzerns. Jennifer Morgan war bei SAP die erste Dax-Chefin, hat aber ihren Posten inzwischen wieder verlassen. Garijo hat Ihre Sparte kräftig aufgeräumt und die Forschung intensiviert.
Bettina Orlopp, bislang für Compliance, Recht und Personal bei der Commerzbank zuständig, ist seit März 2020 Finanzchefin des Instituts. Orlopp gehört zu einer noch überschaubaren Zahl von Frauen in Dax-Vorständen, die als künftige Chefinnen eines Dax-Konzerns gehandelt werden. Orlopps bisherigen Vorstandsposten hat Sabine Schmittroth übernommen.
Tina Müller gilt ebenfalls als Kandidatin für einen Dax-CEO-Posten. Die ehemalige Opel-Marketing-Managerin leitet derzeit die Parfümeriekette Douglas, musste aber im Frühjahr wegen einer Notoperation pausieren. Seit Anfang Juli ist sie zurück im Job. Müller pflegt mitunter einen durchaus schroffen Führungsstil - für die Eignung zum Topposten gibt es zweifellos schlechtere Referenzen.
Saori Dubourg ist bei der BASF ist seit 2017 Vorständin für Pflanzenschutz, Bauchemie und für die Region Europa. Wenn BASF-CEO Martin Brudermüller in einigen Jahren abtritt, werden der gelernten Betriebswirtin Chancen auf die Nachfolge an der BASF-Spitze eingeräumt.
Zur Bestenliste 2018: Das sind die 100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft.
Die ehemalige Private Equity-Managerin Melanie Kreis hat bei der Deutschen Post zunächst das Personalressort geführt, gegenwärtig sitzt sie als Finanzchefin im Vorstand des Logistikkonzerns. Möglich, dass ihr der Chefposten angeboten wird, sobald Post-Chef Frank Appel aufhört.
Auch Claudia Nemat gehört zu den Frauen, denen Chancen auf einen Aufstieg nach ganz oben eingeräumt werden. Aktuell sitzt die Physikerin im Vorstand der Deutschen Telekom und ist verantwortlich für Technik und Innovation. Damit hat sie ein Pfund, mit dem sie wuchern kann: Sie kennt sich bestens mit dem Schlüsselthema Digitalisierung aus.
Britta Fünfstück (ehemals bei Siemens, danach bei Clariant) ist da, wo andere Topmanagerinnen und Topmanager gern hin möchten: Sie leitet bereits einen Unternehmensvorstand. Der Wund- und Hautpflegespezialist Hartmann ist zwar mit 11.000 Mitarbeitern und gut zwei Milliarden Euro Umsatz kein echter Großkonzern. Aber wer weiß, was noch kommt?
Abstieg und Aufstieg: Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp ist im Zuge einer schweren Unternehmenskrise vom Dax in den MDax abgestiegen. Nach dem Abschied des glücklosen CEO Guido Kerkhoff hat nun die ehemalige Aufsichtsratschefin Martina Merz die operative Führung bei Thyssenkrupp übernommen. Gelingt ihr der Turnaround, dürfte sich die ehemalige Bosch-Managerin für weitere Führungsaufgaben empfehlen.
Generell ist die Chefetage deutscher Unternehmen nach wie vor eine Männerwelt. Eine Analyse der Dax-Vorstände etwa zeigt: Bei den meisten Unternehmen sitzt maximal eine Frau im Vorstand, wie beispielsweise Katarzyna Mazur-Hofsäß bei FMC (Foto).
Jacqueline Hunt ist im Vorstand des Versicherungskonzerns Allianz verantwortlich für Asset Management und US Life Insurance.
Dessi Temperley ist Vorstand für Finanzen, Controlling, Recht, Compliance und IT bei Beiersdorf. Ihren Berufseinstieg erlebte die gebürtige Bulgarin bei Shell.
Beim Automobilzulieferer Continental gehört Ariane Reinhart zur Vorstandsriege. Die Arbeitsdirektorin kümmert sich um die Aufgabenbereiche Personal und Nachhaltigkeit.
Daimlers Vorstand für Integrity und Legal Affairs heiß Renata Jungo Brüngger.
Außerdem sitzt auch Britta Seeger im Vorstand des Autobauers, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Marketing & Sales. Damit gehört Daimler zu den wenigen Dax-Unternehmen mit zwei Frauen im Vorstand.
Einzige Frau im Vorstand der Deutschen Börse ist Hauke Stars, verantwortlich für Cash Market, Pre-IPO and Growth Financing sowie - Sie ahnen es - für das Personal. Stars hat ihren im November auslaufenden Vertrag nicht verlängern lassen.
Auch die Deutsche Telekom hat mit Birgit Bohle eine Personalchefin auf Vorstandsebene. Zu ihren Verantwortlichkeiten gehören zudem Recht, Compliance und Datenschutz.
Bei Henkel heißt die Personalchefin Sylvie Nicol. Sie arbeitet seit etlichen Jahren im Düsseldorfer Klebstoff- und Kosmetikreich und gilt intern als bestens vernetzt.
Rachel Empey ist Finanzchefin von Fresenius. Die gleiche Tätigkeit übte die Engländerin zuvor bereits bei Telefónica Deutschland aus.
Zur Abwechslung mal wieder eine Personalchefin. Es ist Doris Höpke, aus dem Vorstand des Rückversicherers Munich Re.
Im Vorstand des Software-Konzerns SAP verantwortet Adaire Fox-Martin die Global Customer Operations.
Helene von Roeder ist seit Mai 2018 Finanzvorstand des Wohnungskonzerns Vonovia. Sie hat theoretische Astrophysik in Cambridge studiert.
Hiltrud Dorothea Werner verantwortet im Vorstand des Volkswagen-Konzerns die Ressorts Integrität und Recht.
Bettina Orlopp, bislang für Compliance, Recht und Personal bei der Commerzbank zuständig, ist seit März 2020 Finanzchefin des Instituts. Orlopp gehört zu einer noch überschaubaren Zahl von Frauen in Dax-Vorständen, die als künftige Chefinnen eines Dax-Konzerns gehandelt werden. Orlopps bisherigen Vorstandsposten hat Sabine Schmittroth übernommen.
Foto: Commerzbank