Neuer Job bei Stahlhändler
Ex-Thyssenkrupp-Chef Kerkhoff wagt den Abstieg
Knapp ein Jahr nach seinem Abgang bei Thyssenkrupp hat Guido Kerkhoff eine neue Aufgabe: Er wird Kronprinz im Vorstand des Stahlgroßhändlers Klöckner & Co.
Ach, herrlich: Guido Kerkhoff hat wieder einen Job.
Foto: INA FASSBENDER/ AFP
Neuer Job für Guido Kerkhoff (52): Der ehemalige Chef von Thyssenkrupp wird zum 1. September 2020 Vorstand beim Stahlhändler Klöckner & Co.. Kerkhoff steige als stellvertretender Vorstandsvorsitzender ein; zur Hauptversammlung im Mai 2021 werde er dann Klöckner-Chef Gisbert Rühl (61) beerben, teilte Klöckner am Montag mit. Rühl, seit 2009 an der Klöckner-Spitze, werde dann Aufsichtsratschef des Bereichs Digitale Plattformen, dessen Ausgliederung vorgesehen ist.
Die Entscheidung zum derzeitigen Zeitpunkt ermögliche "eine nahtlose Überleitung der Unternehmensführung in enger Abstimmung mit dem amtierenden Vorsitzenden des Vorstands", hieß es. Kerkhoff war lange Jahre Finanzvorstand von Thyssenkrupp, bevor er im Juli 2018 den Chefsessel übernommen hatte.
Nach mehreren Prognose-Senkungen und Strategiewechseln hatte Kerkhoff allerdings das Vertrauen seiner Investoren verloren, Ende September 2019 übernahm die damalige Aufsichtsratsvorsitzende Martina Merz (57). Kerkhoffs Neustart bei Klöckner ist gleichzeitig ein Abstieg für den einstigen Dax-Chef: Thyssenkrupp machte 2019 knapp 42 Milliarden Euro Umsatz, Klöckner wies 6,3 Milliarden Euro aus.
Thyssenkrupp wurde in der Vergangenheit mehrfach ein Interesse an einer Übernahme von Klöckner nachgesagt.