Konzernumbau Bergbauriese BHP verdient glänzend - und scheidet Ölgeschäft ab

BHP hat dank stark gestiegener Eisenerzpreise den höchsten Gewinn seit knapp zehn Jahren eingefahren. Zugleich fährt der weltgrößte Bergbaukonzern sein Engagement in fossile Brennstoffe zurück.
Kupferner Glanz in der Bilanz: Der Bergbauriese BHP (im Bild die weltgrößte Kupfermine des Konzerns in Nordchile) verdiente dank gestiegener Eisenerzpreise glänzend

Kupferner Glanz in der Bilanz: Der Bergbauriese BHP (im Bild die weltgrößte Kupfermine des Konzerns in Nordchile) verdiente dank gestiegener Eisenerzpreise glänzend

Foto: Ivan Alvarado / REUTERS

Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP hat dank stark gestiegener Eisenerzpreise den höchsten Gewinn seit knapp zehn Jahren eingefahren. Der Gewinn im Geschäftsjahr 2021 sei auf 17,08 Milliarden australische Dollar (rund 10,7 Milliarden Euro) gestiegen nach zuvor rund neun Milliarden Dollar, teilte der Konzern mit. Die Anleger sollen zusätzlich eine Gewinnbeteiligung von zwei Dollar je Aktie erhalten, wodurch die gesamte Dividende für das Jahr auf 3,01 australische Dollar steigt.

Die Eisenerzpreise pro Tonne haben sich wegen der starken Nachfrage mehr als verdoppelt, was insbesondere die Stahlindustrie mit Konzernen wie Thyssenkrupp oder Salzgitter zu spüren bekommt. Das an den Börsen in Großbritannien und Australien gelistete Unternehmen kündigte zudem an, die Notierung in London aufzugeben. Die Aktie legte dort am Dienstag zeitweise um fast 10 Prozent zu.

BHP

Zudem erklärte BHP, seinem Öl- und Gasgeschäft den Rücken kehren zu wollen. Das Geschäft soll mit Woodside Petroleum fusioniert werden, wie der Konzern in Melbourne mitteilte. Nach Abschluss der Transaktion sollen die BHP-Aktionäre noch etwa 48 Prozent an Woodside halten, hieß es. Damit stellt sich der Bergbaukonzern auf eine weltweite Abkehr von fossilen Brennstoffen ein. Gleichzeitig will das Unternehmen rund 5,7 Milliarden US-Dollar in eine riesige neue Düngemittelmine in Kanada investieren.

Fokus auf "zukunftsweisende Rohstoffe"

Der seit Januar 2020 amtierende Unternehmenschef Mike Henry (55) baut den Konzern derzeit um. BHP soll sich künftig auf "zukunftsweisende" Rohstoffe konzentrieren - Metalle und Mineralien, die zur Reduzierung von Emissionen, der Elektrifizierung von Städten und der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung von entscheidender Bedeutung sind.

Der Rohstoffgigant zieht sich aus dem Öl- und Gasgeschäft zurück, da die Branche der fossilen Brennstoffe mit dem weltweiten Druck von Investoren und Regierungen in Bezug auf Klimaschutzmaßnahmen zu kämpfen hat. Größere Ölkonzerne verringern bereits ihr Kerngeschäft und fügen Anlagen für erneuerbare Energien hinzu. BHP geht zwar davon aus, dass die Nachfrage noch mindestens ein Jahrzehnt lang stark bleiben wird. Doch der Verkauf solcher Anlagen könnte dann schwieriger werden.

Nach jahrelangem Zögern will BHP nun mit der ersten Bauphase der Jansen-Kalimine im kanadischen Saskatchewan beginnen. Die Mine, die 2027 in Betrieb gehen soll, wird BHP zu einem der weltweit größten Produzenten des Pflanzennährstoffs machen. "Kali verschafft BHP eine stärkere Hebelwirkung auf wichtige globale Megatrends wie Bevölkerungswachstum, veränderte Ernährungsgewohnheiten, Dekarbonisierung und Verbesserung des Umweltschutzes", teilte das Unternehmen mit.

wed/DPA, Reuters

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