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Bayer-Monsanto degradiert BASF: Die neuen Großen Vier der Agrochemie

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Monsanto nimmt Bayer-Offerte an Bayer kauft Monsanto für 66 Milliarden Dollar

Bayer übernimmt den US-Saatgutriesen Monsanto für 66 Milliarden Dollar. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Bayer-Chef Baumann spricht hier von "ermutigenden" Signalen.
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Bayer-Monsanto degradiert BASF: Die neuen Großen Vier der Agrochemie

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17.45 Uhr: Begeisterung über den Milliarden-Merger zwischen Bayer und Monsanto will an der Börse nicht aufkommen. Die Aktie von Bayer  reduziert ihre Gewinne bis zum Ende des Xetra-Handels auf 0,3 Prozent, und der US-Konzern Monsanto notiert am Nachmittag mit 107 US-Dollar weit unter dem vereinbarten Kaufpreis von 128 Dollar. Dabei steigt Bayer durch die Übernahme zum größten Agrochemie-Konzern der Welt auf.

16.00 Uhr: Ziemlich beste Freunde? Bayer-Chef Werner Baumann ("This is truly a historic day for Bayer") und Monsanto-Chef Hugh Grant ("We help farmers grow more with less") erläutern im Video den bislang größten Übernahme-Deal in diesem Jahr. So richtig ungezwungen wirken die beiden Topmanager dabei nicht, aber wer wäre das schon nach 4 Monaten Übernahmeschlacht. Wie "Wörner" and "Hugh" ("Congrats, Hugh") den Deal jetzt kommentieren, sehen Sie in dem 3-minütigen Video:

15.45 Uhr: Die Aktie von Monsanto dümpelt im frühen Handel an der Wall Street kaum verändert bei lediglich 106 US-Dollar - obwohl sich das Management von Bayer  und Monsanto auf eine Übernahme zum Preis von 128 Dollar je Aktie geeinigt haben. Der Abschlag von knapp 20 Prozent auf den vereinbarten Kaufpreis reflektiert an der Börse die Skepsis der Investoren, dass der Deal doch noch am Widerstand der Kartellbehörden scheitern könnte. Bayer und Monsanto hatten zuvor eine Fusionsvereinbarung unterschrieben: Der Kaufpreis von 66 Milliarden Dollar für Monsanto bedeutet einen Aufschlag von 44 Prozent auf den Marktwert der Monsanto-Aktie, bevor Bayer im Mai sein erstes Übernahme-Angebot platzierte.

14.45 Uhr: Bayer-Chef Werner Baumann verbreitet Optimismus hinsichtlich eines möglichen Widerspruchs der Kartellbehörden: Aus ersten Kontakten mit den Behörden hätte Bayer "ermutigende Signale" für ein mögliches Ja zu dem Deal ableiten können.

14 Uhr: Die Analysten von Bernstein Research geben dem Bayer-Monsanto-Deal immer noch nur eine Realisierungschance von 50 Prozent. Wie es in der Studie heißt, hebt sich Bernstein damit vom Konsens der Anleger ab, der laut Umfragen die Wahrscheinlichkeit bei 70 Prozent sehe. "Wir glauben, dass politische Gegenwehr zu dem Deal, von Unzufriedenheit der Landwirte mit der Konsolidierung all ihrer Lieferanten angesichts ihrer niedrigen Nettoerlöse bis zum Abwandern von Monsanto aus den Vereinigten Staaten, erhebliche Verzögerungen und Komplikationen bringen könnte", erklärt Bernstein die Skepsis.

Die Monsanto-Aktie (Kurswerte anzeigen) wird aktuell an der Frankfurter Börse zu 95,30 Euro (107 Dollar) gehandelt - deutlich unter dem vereinbarten Übernahmepreis von 128 Dollar. Skepsis also auch hier. In New York beginnt der Handel um 15.30 Uhr MEZ.

13.35 Uhr: Bayer  und Monsanto haben eine bindende Fusionsvereinbarung unterzeichnet, die Bayer die Übernahme von Monsanto für 128 US-Dollar je Aktie in bar ermöglicht. Das entspricht einer Gesamtbewertung von rund 66 Milliarden Dollar (knapp 59 Milliarden Euro). Der Übernahme müssen noch die Monsanto-Aktionäre zustimmen, außerdem die zuständigen Kartellbehörden. Der Abschluss der Transaktion wird laut Bayer bis Ende 2017 erwartet. Für den Fall, dass die notwendigen Kartellfreigaben nicht erteilt werden sollten, hat Bayer Monsanto eine Zahlung in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar zugesichert.

13.20 Uhr: Die größte Übernahme in der deutschen Firmengeschichte ist perfekt: Bayer  und der US-Saatgutriese Monsanto haben sich nach der dritten Aufstockung des Gebots der Leverkusener geeinigt. Wie beide Konzerne am Mittwoch mitteilten, bietet der Dax-Konzern 128 US-Dollar pro Monsanto-Anteilschein in bar. Bayer hatte in dem seit Mai laufenden Übernahmepoker sein Gebot dreimal erhöht und zahlt nun rund 66 Milliarden Dollar für Monsanto.

Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Mit dem Zusammenschluss stiege Bayerzur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft auf. Es wäre auch die größte Übernahme durch einen deutschen Konzern.

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Gekaufte Größe: Wie sich Bayer und Monsanto ergänzen

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12.30 Uhr: Nach Informationen aus Branchenkreisen könnte der Bayer-Aufsichtsrat bereits heute die Übernahme von Monsanto zum Preis von rund 66 Milliarden Dollar verkünden. Ein monatelanger Nervenkrieg war vorausgegangen. Einen Einblick in die Mechanik des Deals und seine wichtigsten Player finden Sie hier.

11.30 Uhr: Die Aktie von Bayer  baut ihre Gewinne am Vormittag aus und klettert um mehr als 2 Prozent auf 95,50 Euro. Laut jüngsten Informationen aus Verhandlungskreisen bietet Bayer für Monsanto nicht 129 Dollar, sondern 128 Dollar je Aktie. Dies entspricht einem Kaufpreis von knapp 66 Milliarden Dollar. Sollte die Übernahme zu diesem Preis gelingen, wäre das weniger als befürchtet und tendenziell positiv für Bayer.

Die Bayer-Aktie hatte seit der ersten Offerte für Monsanto im Mai zeitweise rund 20 Prozent an Wert verloren. Bayer war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Es wäre die größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je getätigt hat.

11.10 Uhr: Gute Nachricht für Bayer: Das Management des US-Konzerns wolle den Übernahmedeal nun unterstützen, nachdem Bayer (Kurswerte anzeigen) eine erneute Erhöhung der Offerte auf 66 Milliarden Dollar (129 Dollar je Aktie) signalisiert habe, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch von zwei mit den Verhandlungen vertrauten Personen. Entscheidend sei nun, dass der Bayer-Aufsichtsrat der höheren Offerte zustimmt. Die Gespräche des Bayer-Aufsichtsrats dauerten an und der Preis könne sich noch ändern, hieß es.

10.45 Uhr: Bayer-Chef Werner Baumann ist erst wenige Monate im Amt und steht bereits vor der größten Übernahme eines deutschen Konzerns im Ausland. Wie Deutschlands mutigster Vorstandschef tickt, erfahren Sie hier.

10.40 Uhr: Die Aktie des US-Konzerns Monsanto legt unterdessen um rund 3 Prozent auf 100 Euro zu. Am Dienstag war aus Kreisen bereits durchgesickert, dass Bayer nun rund 129 Dollar je Monsanto-Aktie bieten wolle. Darüber hatte auch die "Rheinische Post" berichtet. Das aktuell letzte offizielle Angebot liegt bei 127,50 Dollar pro Aktie. Um den Amerikanern die Zustimmung zu erleichtern, wolle Bayer zudem die sogenannte Ausfallprämie verdoppeln. Für den Fall, dass die Kartellbehörden dem Deal nicht zustimmen, sei Bayer nun bereit, etwa drei Milliarden Dollar (rund 2,7 Mrd Euro) an Monsanto zahlen. Weder Bayer noch Monsanto wollten die Informationen kommentieren.

10.30 Uhr: Die wichtigsten Bayer-Einzelinvestoren kommen aus Nordamerika. So hat der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock seinen Bayer-Anteil zuletzt auf 7 Prozent erhöht. Die wichtigsten Investoren der Leverkusener kommen somit aus den USA und aus Kanada.

Monatelanges Kräftemessen: Monsanto-Chef Hugh Grant und Bayer-Chef Werner Baumann

Monatelanges Kräftemessen: Monsanto-Chef Hugh Grant und Bayer-Chef Werner Baumann

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9.45 Uhr: Die Aktie von Bayer  legt im frühen Handel um 0,8 Prozent zu. Ein Händler sagte, eine Übernahme von Monsanto zu einem Preis von unter 130 US-Dollar sei leicht positiv für die Aktie. Die Papiere von Bayer hatten in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. Investoren befürchten, dass sich Bayer mit der Übernahme finanziell verhebt. Vor allem Investoren aus der Pharma-Branche können der Übernahme des US-Saatgutherstellers wenig abgewinnen und hatten in der Vergangenheit darauf gehofft, dass der Deal nicht zustande kommt.

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Bayer, Daimler, Deutsche Börse: Die größten Übernahmen deutscher Konzerne im Ausland

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9.30 Uhr: In Frankfurt brodelt die Gerüchteküche. Angeblich habe das Monsanto-Management der erneut erhöhten Offerte von Bayer in Höhe von 129 Dollar je Monsanto-Aktie zugestimmt, heißt es. Die Monsanto-Aktie baut am Vormittag ihre Gewinne aus. Um den Amerikanern die Zustimmung zu erleichtern, habe Bayer zudem die Ausfallprämie angeblich verdoppelt. Der Deal könnte heute bereits nach Ende der Bayer-Aufsichtsratssitzung verkündet werden, heißt es.

Monsanto-Übernahme kurz vor dem Ziel

Die Transaktion werde womöglich bereits an diesem Mittwoch vor US-Börsenbeginn öffentlich gemacht, berichtet auch die "Financial Times"  (kostenpflichtig) von entscheidenden Fortschritten in den mittlerweile vier Monate andauernden Verhandlungen. Bayers Kaufgebot ist die höchste Barofferte aller Zeiten. Kommt es zum Abschluss, wäre dies die größte Übernahme des Jahres und auch die größte Übernahme eines deutschen Konzerns im Ausland.

Den Insidern zufolge sollte der Monsanto-Verwaltungsrat den Deal noch am Dienstag absegnen. Der Bayer-Aufsichtsrat werde sich dann an diesem Mittwoch treffen, um dem Geschäft zuzustimmen. "Es geht voran, eine Einigung ist mit Händen greifbar", sagte einer der Insider.

Gebot auf 129 Dollar je Aktie erhöht - Bayer bietet insgesamt 66 Milliarden Dollar

Der Konzern aus Leverkusen hatte erst vor einer Woche mitgeteilt, die Offerte für Monsanto auf mehr als 65 Milliarden Dollar erhöht zu haben. Die Amerikaner hatten sich zurückhaltend gegeben und nur "konstruktive Verhandlungen" bestätigt.

Das laut Kreisen nun abermals aufgestockte Angebot liegt Insidern zufolge etwas über dem zuletzt gebotenen Preis von 127,50 Dollar je Aktie. Die von Monsanto erhofften 130 Dollar seien es aber nicht. Bloomberg berichtet, Bayer habe sich dazu durchringen können, das Angebot abermals auf jetzt 129 Dollar je Aktie zu erhöhen .

Bayer hat in den Verhandlungen seine Offerte mehrmals erhöht. Gestartet war das deutsche Unternehmen im Mai mit 122 Dollar je Anteilsschein. Die letzte Aufstockung auf 127,50 Dollar ermöglichte Bayer Insidern zufolge einen vertieften Blick in die Bücher von Monsanto. Der US-Konzern hatte damit lange gezögert.

Drei Milliarden Dollar für Monsanto, falls die Kartellbehörden nein sagen

Einem Bericht der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) zufolge hat Bayer auch die Ausfallprämie erhöht, um Monsanto die Zustimmung zu erleichtern. Für den Fall, dass die Kartellbehörden dem Deal nicht zustimmen, wollen die Leverkusener Monsanto nun drei Milliarden Dollar zahlen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Kreise aus dem Bayer-Konzern. Zuvor hatte Bayer nur die Hälfte geboten.

Bei den Anteilseignern von Bayer war die Erhöhung des Angebots in der vergangenen Woche auf wenig Gegenliebe gestoßen. Doch Bayer droht bei einer Übernahme nicht nur die Kritik von Aktionären. Monsanto steht wegen seiner aggressiven Geschäftspraktiken und seiner gentechnisch veränderten Produkte im Dauerfeuer. Gleichwohl ist der Kauf der Amerikaner für Bayer nach Einschätzung von Marktexperten strategisch sinnvoll. Gemeinsam mit Monsanto würde Bayer zum weltweit führenden Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln werden. Es wäre zudem die bislang größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je gestemmt hat.

Beginn des Übernahmepokers im Mai

Bayer hatte im Mai angekündigt, den umstrittenen Biotechnologie-Riesen übernehmen zu wollen. Zunächst bot der Leverkusener Konzern 62 Milliarden Dollar (55 Mrd Euro) für den US-Konzern. Der Monsanto-Deal wäre damit die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland und würde Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie machen.

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la/rei/ak mit Nachrichtenagenturen
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