

Stockholm - Die hundert größten Waffenkonzerne hätten 2011 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Verkäufe um 5 Prozent auf 410 Milliarden Dollar (307 Milliarden Euro) verzeichnet, teilte das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri mit. Es sei das erste Mal seit 1994 gewesen, dass es keine Steigerung der Verkäufe gegeben habe. Bereits 2010 hatte sich der Umsatzanstieg verlangsamt.
Dies sei nicht nur eine Folge der Kürzungen in Verteidigungsetats, sondern auch des militärischen Rückzugs aus Afghanistan und dem Irak sowie der zeitweiligen Sanktionen gegen Libyen, hieß es weiter. Rüstungsfirmen hinken dem Konjunkturzyklus hinterher, weil viele Waffen lange Lieferfristen haben. Im Vergleich zu 2002 ermittelten die Friedensforscher aber immer noch eine Steigerung um 51 Prozent (in Preisen und Währungsraten von 2011).
"Sparprogramme, geplante und umgesetzte Kürzungen bei den Militärausgaben sowie der Aufschub bei Genehmigungen von Waffenprogrammen haben den Waffenverkauf in Nordamerika und Westeuropa zurückgehen lassen", erklärten die Experten. Einige Unternehmen hätten sich als Reaktion darauf militärisch spezialisiert, andere hätten sich verkleinert oder auf verwandte Märkte ausgedehnt, etwa auf den Bereich Internetsicherheit.
Der Bereich Cyberwaffen sei derzeit der wichtigste Wachstumsmarkt für die Rüstungsindustrie. Für die Abwehr von Angriffen auf Computersysteme würde trotz aller Sparmaßnahmen zusätzlich Geld bereitgestellt. Die Beschaffung von Zahlen sei hier schwierig, weil es häufig keine Trennung zwischen zivilen und militärischen Aufträgen gebe.
Chinesische Firmen wurden aufgrund des Fehlens verlässlicher Daten nicht für die Studie berücksichtigt. Die Liste der betrachteten Unternehmen wird von amerikanischen und europäischen Firmen angeführt, die 60 beziehungsweise 29 Prozent des Marktes ausmachen.
Ranking: Die größten Rüstungskonzerne der Welt
Platz 1:
Der größte Rüstungskonzern der Welt ist laut Sipri wie im Jahr 2010 der US-Konzern Lockheed Martin (im Bild: F-16 der US Air Force). Das Unternehmen kam 2011 auf einen Rüstungsumsatz in Höhe von 36,3 Milliarden Dollar, rund 600 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr.
Platz 2:
Der US-Konzern Boeing hat sich auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Der Flugzeugbauer erlöste 2011 einen Umsatz von 31,8 Milliarden Dollar, knapp 500 Millionen Dollar mehr als 2010.
Platz 3:
Der britische Konzern BAE Systems ist im Sipri-Ranking auf den dritten Platz abgerutscht. Im Jahr 2011 lag der Umsatz bei 29,2 Milliarden Dollar, das waren 2,5 Milliarden Dollar weniger als 2010.
Platz 4:
Der US-Konzern General Dynamics ist mit einem Umsatz von 23,8 Milliarden Dollar auf Platz vier vorgerückt.
Platz 5:
Mit einem Umsatz von 22,4 Milliarden Dollar landet Raytheon auf dem fünften Platz, der Konzern stammt ebenfalls aus den USA.
Platz 6:
Auch auf dem sechsten Rang findet sich ein US-Konzern, Northrop Grumman. Der Umsatz des Unternehmens ist im Vergleich zum Vorjahr (28 Milliarden Dollar) mit 21 Milliarden Dollar allerdings deutlich eingebrochen, weshalb der Konzern im Ranking um zwei Plätze abrutschte.
Platz 7:
Der europäische Konzern EADS liegt mit 16 Milliarden Dollar auf dem siebten Platz. Das Unternehmen hatte im Herbst 2012 angekündigt, sich mit seinem Konkurrenten BAE zusammenschließen zu wollen. Dadurch wäre ein neuer Weltmarktführer entstanden. Die Fusionspläne scheiterten allerdings.
Platz 26:
Als größtes deutsche Rüstungsunternehmen platzierte Sipri Rheinmetall auf dem 26. Platz. Damit verbesserte sich das Unternehmen im Vergleich zu 2010 um sechs Plätze. Der rüstungsbedingte Umatz des Konzerns lag 2011 bei drei Milliarden Dollar.
Platz 49:
Als zweites deutsches Unternehmen schafft es ThyssenKrupp in das Sipri-Ranking. Im Jahr 2010 landete der Konzern noch auf Platz 57. Der rüstungsbedingte Umsatz lag 2011 bei zwei Milliarden Dollar.
Platz 54:
Den gleichen Platz wie 2010 belegt der deutsche Krauss-Maffei-Wegmann-Konzern. Mit seinen Militärfahrzeugen erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar.
Platz 60:
Als viertes und letztes deutsches Unternehmen wird Diehl unter den 100 größten Rüstungskonzernen der Welt aufgeführt. Diehl erzielte 2011 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar.
Platz 6:
Auch auf dem sechsten Rang findet sich ein US-Konzern, Northrop Grumman. Der Umsatz des Unternehmens ist im Vergleich zum Vorjahr (28 Milliarden Dollar) mit 21 Milliarden Dollar allerdings deutlich eingebrochen, weshalb der Konzern im Ranking um zwei Plätze abrutschte.
Platz 7:
Der europäische Konzern EADS liegt mit 16 Milliarden Dollar auf dem siebten Platz. Das Unternehmen hatte im Herbst 2012 angekündigt, sich mit seinem Konkurrenten BAE zusammenschließen zu wollen. Dadurch wäre ein neuer Weltmarktführer entstanden. Die Fusionspläne scheiterten allerdings.