Schienenkartell ThyssenKrupp will Bahn entschädigen

Gleise der Deutschen Bahn: Dem Unternehmen entstand durch die Preisabsprachen ein Schaden von bis zu einer Milliarde Euro
Foto: Boris Roessler/ picture alliance / dpaDüsseldorf - Der Stahlproduzent ThyssenKrupp will einem Pressebericht zufolge mit der Deutschen Bahn wieder ins Geschäft kommen und arbeitet deshalb die Vorwürfe von Preisabsprachen beim Schienenverkauf auf. Der Ruhrkonzern hat rund ein Dutzend Mitarbeiter bei der Tochter GFT Gleistechnik entlassen und in einem weiteren Schritt nun eingewilligt, Schadensersatz an die Deutsche Bahn zu leisten, wie das "Handelsblatt" aus Branchenkreisen erfahren hat.
Interne Ermittlungen hätten ergeben, dass es Verfehlungen gegeben habe. Daher sei es verständlich, wenn die Bahn für das erlittene Unrecht entschädigt werde.
ThyssenKrupp hatte im Verbund mit Voestalpine, CMC Trinec (heute Moravia Steel) und anderen Stahlfirmen Preise und Mengen auf dem deutschen Schienenmarkt abgesprochen. Hauptgeschädigte war die Deutsche Bahn, die beim Schienenkauf seit Mitte der 90er Jahre bis zu 30 Prozent zu viel zahlen musste.
Die Schadenssumme beläuft sich auf bis zu eine Milliarde Euro. Die Beteiligung an dem Schienenkartell wird ThyssenKrupp einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.