Schuldenstreit US-Konzerne bedrängen Republikaner

US-Finanzministerium in Washington: Entscheidung bis zum 2. August
Foto: Rainer Jensen/ picture-alliance/ dpaWashington - Der republikanische Abgeordnete Michael Grimm berichtete, Gespräche mit hochrangigen Vertretern etwa von Goldman Sachs , der Bank of America , wichtigen Hedgefonds-Manager oder Versicherern hätten sich in der vergangenen Tagen deutlich verändert. Grimm, der im Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses sitzt, sagte, es ginge nun direkt um die Schuldenprobleme des Landes. "Das nimmt die ganze Debatte in Anspruch." Ausschuss-Themen seien nachrangig geworden.
Im ganzen Land versuchen Lobbyisten für Konzerne wie JPMorgan Chase und Caterpillar , fiskalkonservative Republikaner zu überzeugen, sich in der Frage zu bewegen und die drohende Zahlungsunfähigkeit der USA doch noch abzuwenden.
470 Führungskräfte drängen Abgeordnete zum Handeln
Die US-Handelskammer, die größte Lobby-Gruppe des Landes, steht an der Spitze einer Kampagne, die bereits Anfang des Jahres ansetzte und vor dramatischen Konsequenzen für die Wirtschaft im Falle eines Scheitern der Gespräche zwischen dem Kongress und der Regierung warnt. In dieser Woche drängten 470 hochrangige Führungskräfte aus der Wirtschaft, darunter von Großkonzernen wie General Mills und Honeywell , in einem Brief Abgeordnete erneut zum Handeln.
Bislang gibt es jedoch kaum Anzeichen für eine Annäherung von Republikaner und Demokraten. Seine Haltung habe sich auch nach einem Gespräch mit Vertretern einer großen Ratingagentur nicht geändert, sagte der Abgeordnete Mike Pompeo aus Kansas: "Ich bin jetzt eher noch entschlossener, dass wir die Schuldengrenze nicht ohne eine Änderung unserer Ausgabenpolitik erhöhen können."
Die Republikaner lehnen die von Präsident Barack Obama geforderte Steuererhöhung ab und verlangen deutliche Ausgabenkürzungen, vor allem bei den Sozialprogrammen. Obama braucht die Zustimmung des Kongresses, um die Schuldengrenze von 14,3 Billionen Dollar anzuheben.
Sollten die Gespräche scheitern, sind die USA voraussichtlich ab dem 2. August zahlungsunfähig.