Boeing wird seinen Dreamliner nach dem Brand in einem Testflugzeug nun voraussichtlich erst im Sommer 2011 an die Kunden ausliefern. Damit würde der Superjumbo dem Zeitplan insgesamt drei Jahre hinterherhinken.
Wie beim A380: Der Auslieferungstermin für Boeings Dreamliner verschiebt sich einem Medienbericht zufolge erneut
Foto: HO/ AFP
Paris/New York - Die Auslieferungen der Boeing 787 dürfte nun erst Ende Juni oder Anfang Juli beginnen, berichtet die französische Zeitung "Les Echos". Das hätten Boeing-Manager ihren Kollegen von der Fluggesellschaft Air France-KLM bei der Übergabe einer größeren 777 verraten.
Nach diversen technischen Problemen liegt der Dreamliner mittlerweile schon mehr als zweieinhalb Jahre hinter dem Zeitplan. Die neuen Schwierigkeiten würden die drei Jahre voll machen. Vor einem Monat hatte ein Feuer in einer Schalttafel eine
Dreamliner-Testmaschine zur Notlandung gezwungen. Seitdem steht die gesamte, sechs Flugzeuge starke Flotte am Boden.
Zwischenzeitlich war ein vergessenes Werkzeug als Ursache für das Unglück vermutet worden, der Zeitung zufolge sind die Techniker jedoch mittlerweile sicher, dass es Ablagerungen in der Schalttafel waren. Dadurch sei ein Kurzschluss und schließlich der Brand entstanden. Die Kontrollsoftware habe dies nicht erkannt und würde nun neu geschrieben.
Boeing hofft demnach darauf, dass die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein werden und die Testmaschinen dann im Januar wieder in die Luft gehen könnten. Laut der Zeitung sind 26 weitere Maschinen fast fertig produziert und warten auf ihre Auslieferung. Erster Kunde ist die japanische All Nippon. Allerdings müssten die Triebwerke noch montiert werden.
Der Unfall passierte kurz nachdem bei einem
Airbus A380 der Fluggesellschaft Qantas ein Triebwerk teils auseinandergebrochen war. Das löste eine rege Debatte über die Sicherheit von neu entwickelten Maschinen aus. Besonders der Triebwerkshersteller Rolls-Royce geriet in die Schusslinie. Er liefert auch den Antrieb für den Dreamliner.