Die australische Fluggesellschaft Qantas hat wegen der Triebwerksprobleme am A380 rechtliche Schritte gegen Rolls-Royce eingeleitet. Qantas fordert Schadensersatz von dem britischen Hersteller. Inzwischen hat die australische Sicherheitsbehörde sogar eine Warnung zu den Triebwerken herausgegeben.
Baufehler: Rund 20 Triebwerke sind von der Sicherheitswarnung der australischen Behörde betroffen
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Sydney - Qantas reichte am Donnerstag eine Klagebegründung bei einem australischen Bundesgericht in Sydney ein, die ihm weitere juristische Maßnahmen gegen den Triebwerkhersteller Rolls-Royce ermöglichen. Qantas-Chef Alan Joyce sagte, seine Fluggesellschaft werde Schadensersatz für den Zwischenfall vom 4. November verlangen.
Im Triebwerk eines A380 von
Qantas hatte es im vergangenen Monat eine Explosion gegeben, der Superjumbo musste notlanden. Ein Ölleck und ein daraus resultierender Brand werden
als Ursache für die Triebwerkspanne vermutet.
Kurz zuvor warnte die australische Luftsicherheitsbehörde ATSB vor einem möglichen Herstellungsfehler bei Triebwerken in einigen A380-Maschinen. Ein potenzieller Defekt bei einer Ölschlauchverbindung könnte Ermüdungsrisse, Öllecks und möglicherweise Triebwerksversagen zur Folge haben, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme der Behörde. Betroffen seien von Rolls-Royce hergestellte Triebwerke in 20 A380-Flugzeugen.
Es sollten neue Sicherheitstests an den Superjumbos durchgeführt werden, die mit diesen Triebwerken ausgestattet seien, hieß es weiter. Die Sicherheitsempfehlung sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce, sagte ATSB-Sprecher Martin Dolan. Das Sicherheitsproblem sei für ausreichend wichtig gehalten worden, um die einzelnen Parteien, die mit den entsprechenden Triebwerken arbeiteten, sofort darauf aufmerksam zu machen.