Streit ums Erbe Hans-Ulrich Engel wird Vorsitzender des Thiele-Stiftungsrates

Vorsitzender des Thiele-Stiftungsrats: Der Posten geht an den langjährigen CFO und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der BASF, Hans-Ulrich Engel
Foto: Marco Steinbrenner / Kirchner-Media / IMAGODie Heinz Hermann Thiele Familienstiftung besetzt erneut einen wichtigen Posten. Der Vorsitz des Stiftungsrates geht an Hans-Ulrich Engel. Der langjährige CFO und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BASF wird den Stiftungsrat leiten, der dem operativ tätigen Stiftungsvorstand als beratendes und überwachendes Gremium zur Seite steht.
"Mit Engel verstärkt uns eine herausragende Managerpersönlichkeit mit jahrzehntelanger Erfahrung bei der künftigen Arbeit unserer Stiftung. Ich freue mich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit", erklärt Stephan Sturm (59), Vorstandsvorsitzender der Heinz Hermann Thiele Familienstiftung.
Stiftung nahe München gelegen
Sturm wurde im April an die Spitze der Stiftung berufen. Unter ihm wird die Stiftung ihren Sitz zunächst in Grünwald bei München haben. Neben Stephan Sturm als Vorsitzender des Stiftungsvorstands gehören dem Gremium Testamentsvollstrecker Robin Brühmüller und Thieles Tochter Julia Thiele-Schürhoff (52) an. Der Stiftungsrat setzt sich nun zusammen aus Hans-Ulrich Engel (Vorsitzender), Stephan Schauhoff, Alexander Stupp und Lorenz Zwingmann.
Unter der Heinz Hermann Thiele Familienstiftung werden die mittelbaren Beteiligungen des 2021 verstorbenen Unternehmers Heinz Hermann Thiele an den Unternehmen Knorr-Bremse und Vossloh verwaltet. Die Anerkennung der Stiftung durch die Regierung von Oberbayern erfolgte im April 2023. Begünstigte der Stiftung sind Mitglieder der Familie Thiele. Darüber hinaus wird sich die Stiftung für gemeinnützige Zwecke in Wissenschaft und Forschung sowie Kunst, Kultur und Bildung engagieren.
Um das Vermögen des im Frühjahr 2021 verstorbenen Patriarchen Heinz Hermann Thiele war eine erbitterte Erbschlacht entbrannt. So hatte Sohn Henrik Thiele (55) gegen den Testamentsvollstrecker geklagt, war damit aber im Februar vor dem Landgericht München gescheitert.
Ermittlungen gegen Testamentsvollstrecker eingestellt
Außerdem hatte Thieles Witwe Nadia Thiele Brühmüller vorgeworfen, er habe den Milliardär über die Bedeutung einer im Testament enthaltenen Klausel im Unklaren gelassen und sich so eine Vergütung von rund 250 Millionen Euro erschlichen. Die Staatsanwaltschaft hat nun jedoch die Ermittlungen gegen den Testamentsvollstrecker eingestellt, der Vorwurf wird also nicht weiter verfolgt.
"Meinem Vater war es wichtig, dass sein unternehmerisches Lebenswerk durch höchste fachliche Expertise gesichert und
fortgeführt wird. Ich freue mich deshalb, dass wir Herrn Engel als Vorsitzenden des Stiftungsrates begrüßen dürfen", sagt Julia Thiele-Schürhoff.