Wachstum vor Profitabilität Zalando erreicht Margenziel nicht

Zalando-Vorstandsmitglied Rubin Ritter setzt in diesem Jahr stärker auf Wachstum statt Profitabilität
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Europas größter Online-Modehändler Zalando erwartet im laufenden Geschäftsjahr eine Marge auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 4 bis 5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte Zalando hier 4,8 Prozent erreicht, ursprünglich aber 5,0 bis 6,0 Prozent angepeilt.
Das bereinigte Ebit soll im laufenden Jahr demnach bei 220 bis 270 Millionen Euro liegen - nach 215 Millionen in 2017, teilte Zalando am Donnerstag weiter mit.
Bereits bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen Mitte Januar hatte Vorstandsmitglied Rubin Ritter angekündigt, nicht von steigenden Margen auszugehen und sich lieber auf starkes Wachstum und den Ausbau des Marktanteils konzentrieren zu wollen.
Umsatz soll 2018 um bis zu 25 Prozent zulegen
Für 2018 strebt Zalando erneut eine Wachstumsrate beim Umsatz von 20 bis 25 Prozent an, was in der Mitte der Spanne ein zusätzliches Geschäft von rund 1 Milliarde Euro bedeuten würde. 2017 erzielt Zalando wie bereits bekannt ein Umsatzplus von 23,4 Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro.
Dabei investierte Zalando 243,9 Millionen Euro überwiegend in die eigene Logistikinfrastruktur, einschließlich Automatisierung und in die eigene Entwicklung von Software. Das drückte auch auf den Nettogewinn, der von 120,5 auf knapp 102 Millionen Euro sank. Die Investitionen will Zalando im laufenden Jahr weiter hochfahren. Ohne Unternehmenszukäufe will der Onlinehändler, der sich mehr und mehr zur Plattform wandelt, 350 Millionen Euro ausgeben.
Investoren nahmen die endgültigen Zahlen negativ auf. Die im MDax notierte Aktie in der Spitze fast 5 Prozent nach. Der Ausblick des Online-Modehändlers deute auf einen weiteren Margenrückgang hin, schrieb JP Morgan-Analystin Georgina Johanan in einer am Donnerstag vorliegenden Schnelleinschätzung.