Meister im Spiel mit Mode-Exklusivität: Das Kult-Modelabel Supreme gehört nun dem US-Modemarkenriesen VF Corporation
Foto: Richard B. Levine / imago images/Levine-RobertsDer Timberland-Eigner VF Corporation frischt sein Portfolio auf und hat sich für einen Milliardenbetrag eine der begehrtesten Marken unter Teens und Twens gesichert. Für 2,1 Milliarden Dollar übernimmt der Modekonzern, dem bereits Marken wie The North Face, Vans, Eastpak oder Timberland gehören, das Streetwear-Label Supreme. Erreicht das Label bestimmte Leistungsziele könnte sich der Kaufpreis sogar noch um bis zu 300 Millionen Dollar erhöhen.
Für VF ist der Zukauf ein Verjüngungsversuch und gleichzeitig ein Schritt in einen Markt, in dem andere Regeln als im Massengeschäft gelten. So unterhält das 1994 vom Briten Jeff Jebbia (57) aus einem Skate Store heraus gegründete Label weltweit nur zwölf Läden - ist aber aus Marketingsicht ein echtes Phänomen.
Neben T-Shirts, Hosen, Rucksäcken und anderen Accessoires druckt Supreme sein weltweit bekanntes rot-weißes Logo bisweilen auch auf Feuerlöscher, Brechstangen oder Ziegelsteine und kooperiert mit Designern und anderen Marken nicht nur aus dem Modebereich, sowie Luxuslabeln. Mit seinen limitierten Verkaufsaktionen, sogenannten "Drops", löst Supreme immer wieder wahre Hypes aus. "Klatsch' ein Supreme-Logo drauf", zitierte die "New York Times" einst einen Lifestyle-Blogger, "und es wird aus den Regalen fliegen, egal, was es ist."
Von diesem Marketingwissen - und der Stärke des Onlinegeschäftes, das Experten zufolge rund 60 Prozent des Supreme-Geschäfts ausmachen soll - will die VF Corporation nun offenbar profitieren. Der Kurs des Modehändlers, der 2019 fast 14 Milliarden Dollar Umsatz machte, hatte in den vergangenen Monaten merklich gelitten, bevor er durch die Ankündigung der Supreme-Übernahme neuen Schwung bekam.
Für den Massenhersteller VF wird nun die Herausforderung sein, das Potenzial der Kultmarke zu nutzen, aber den Bogen nicht zu überspannen. Denn Supremes Erfolg basiert massiv auf der Limitiertheit der jeweils verfügbaren Produkte.
Dessen ist man sich bei VF bewusst – will Supreme aber dennoch mithilfe von Synergien zu einer "Milliarden-Dollar-Marke" ausbauen. Besonders in China und anderen asiatischen Ländern sieht VF noch Ausbaupotenzial. Und auch über den Aufbau einer Schuhkollektion wird offenbar nachgedacht. Aussichten, die bei vielen Anlegern Begeisterung auslöste. Die Aktien von VF legten nach Bekanntwerden des Deals zeitweise um mehr als 10 Prozent zu.
Es begann mit einem kleinen Skateboard-Shop, nun wechselt das Streetwear-Label Supreme für enorme 2,1 Milliarden Dollar (1,8 Mrd Euro) den Besitzer. Neuer Eigentümer der New Yorker Kultmarke wird der Modekonzern VF Corporation, ein US-Unternehmen, das seit 120 Jahren in der Modebranche tätig ist.
Supreme wurde im April 1994 als kleines Geschäft in Manhattans Trendviertel SoHo gegründet und war zunächst ein Dreh- und Angelpunkt der New Yorker Skater-Szene. Über die Jahre gewann das Label mit dem rotweißen Logo Anhänger rund um den Globus und entwickelte sich dank cleveren Marketings und streng limitierter Kollektionen zu einer der begehrtesten und wertvollsten Streetwear-Marken mit Filialen in Metropolen wie Paris und Tokio.
Nun schlüpft Supreme als 20. Marke unter die Fittiche von VF - das dem Unternehmen aber seine Eigenständigkeit zugesichert hat. Schon bisher führt VF seine bislang 19 Marken als Holding vergleichsweise getrennt – der Konzern gliedert seine Aktivitäten in drei Sparten. Zum Sektor Outdoor gehören etwa die auf Wander- und Skibekleidung spezialisierten Labels The North Face und Icebreaker ...
... aber auch die auf robuste Schuhe und Outdoorbekleidung spezialisierte Modemarke Timberland. Zur VF-Sparte Outdoor zählen zudem die in Europa weniger bekannten Marken Altra und Smartwool.
In der Sparte Work versammelt VF die Streetwear-Marken Dixies und Walls, sowie die in Europa eher seltenen Marken Bulwark Protection, Horace Small, Red Kap und VF Solutions sowie die Schuhmarken Kodiak und Terra.
Zu VFs Sparte Active zählen die Taschen- und Rucksackmarken Eastpak, Jansport und Kipling, die auf Reisetaschen und Accessoirs spezialisierte Marke Eagle Creek, das Casual- und Outdoorkleidungslabel Napapijri sowie die bei Skatern beliebte Marke Van’s. Supreme wird sich vermutlich in dieser Sparte ins VF-Markenreich einreihen.
Es begann mit einem kleinen Skateboard-Shop, nun wechselt das Streetwear-Label Supreme für enorme 2,1 Milliarden Dollar (1,8 Mrd Euro) den Besitzer. Neuer Eigentümer der New Yorker Kultmarke wird der Modekonzern VF Corporation, ein US-Unternehmen, das seit 120 Jahren in der Modebranche tätig ist.
Foto: MIKE BLAKE / REUTERSSupreme wurde im April 1994 als kleines Geschäft in Manhattans Trendviertel SoHo gegründet und war zunächst ein Dreh- und Angelpunkt der New Yorker Skater-Szene. Über die Jahre gewann das Label mit dem rotweißen Logo Anhänger rund um den Globus und entwickelte sich dank cleveren Marketings und streng limitierter Kollektionen zu einer der begehrtesten und wertvollsten Streetwear-Marken mit Filialen in Metropolen wie Paris und Tokio.
Foto: Bebeto Matthews / APNun schlüpft Supreme als 20. Marke unter die Fittiche von VF - das dem Unternehmen aber seine Eigenständigkeit zugesichert hat. Schon bisher führt VF seine bislang 19 Marken als Holding vergleichsweise getrennt – der Konzern gliedert seine Aktivitäten in drei Sparten. Zum Sektor Outdoor gehören etwa die auf Wander- und Skibekleidung spezialisierten Labels The North Face und Icebreaker ...
Foto: Martin Gerten / picture alliance/dpaZu VFs Sparte Active zählen die Taschen- und Rucksackmarken Eastpak, Jansport und Kipling, die auf Reisetaschen und Accessoirs spezialisierte Marke Eagle Creek, das Casual- und Outdoorkleidungslabel Napapijri sowie die bei Skatern beliebte Marke Van’s. Supreme wird sich vermutlich in dieser Sparte ins VF-Markenreich einreihen.
Foto: Jens Kalaene / picture-alliance/ dpa