Insolvenzverschleppung
Staatsanwälte ermitteln wegen Praktiker-Pleite
Die Pleite der Baumarkt-Kette Praktiker hat womöglich ein Nachspiel für verantwortliche Manager. Staatsanwälte in Hamburg und Saarbrücken gehen dem Verdacht nach, die Zahlungsunfähigkeit könnte zu lange verschwiegen worden sein.
Verschleppten Manager der einstigen Baumarktkette die Insolvenz? Dem Verdacht gehen jetzt die Staatsanwälte nach
Foto: Roberto Pfeil/ AP
Saarbrücken - Ein Jahr nach der Pleite der Baumarkt-Kette Praktiker ermitteln die Staatsanwaltschaften Saarbrücken und Hamburg gegen ehemalige Vorstandsmitglieder wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, Thomas Reinhardt, der "Süddeutschen Zeitung"
Unklar sei aber noch, welcher der zuletzt häufig wechselnden Vorstandschefs strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könne. Dafür sei entscheidend, wann genau Praktiker zahlungsunfähig war. Dies soll nun ein Gutachten klären, Ergebnisse erwartet die Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge im Herbst.
Der Praktiker-Konzern mit etwa 15.000 Beschäftigten hatte am 11. Juli 2013 Insolvenz angemeldet. Zunächst waren nur die Baumärkte der Marken Praktiker und Extra Bau+Hobby betroffen. Kurz danach wurde auch für die Märkte der Marke Max Bahr ein Insolvenzverfahren beantragt. Bis Juli 2011 leitete Wolfgang Werner die Kette, danach für einige Monate der Sanierungsexperte Thomas Fox. Darauf folgte Aufsichtsratschef Kay Hafner, zuletzt der ehemalige Aldi-Manager Armin Burger.
Burger widersprach gegenüber der "SZ" den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Fox sei für eine Stellungnahme nicht zu erreichen gewesen.