Weitere Modekette insolvent Jetzt auch SinnLeffers zahlungsunfähig

Nackt im doppelten Sinne: Schaufensterpuppen der zahlungsunfähigen SinnLeffers
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Die Modekette SinnLeffers ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen hat Insolvenzantrag gestellt, teilte der Modehändler Wöhrl am Montagabend mit, zu dem SinnLeffers seit 2013 gehört. Der Antrag habe "keinen Einfluss auf die operativen Geschäfte und die laufende Sanierung der Rudolf Wöhrl AG". Weder Standorte noch Mitarbeiter oder Geschäftsbeziehungen von Wöhrl seien davon berührt.
Wie der Mutterkonzern hat auch SinnLeffers Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel sagte: "Wir sind überzeugt, dass durch die Eigenverwaltung der Fortbestand der SinnLeffers GmbH gesichert ist und der Großteil der vorhandenen Arbeitsplätze erhalten werden kann."
Als Sanierungsgeschäftsführer berief das Unternehmen den Düsseldorfer Rechtsanwalt Thomas Kluth, vorläufiger Sachwalter ist der Jurist Rolf Weidmann aus Essen.
Wöhrl hatte vergangene Woche ein sogenanntes Schutzschirmverfahren eingeleitet. Dies schützt in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe bereits Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäftsführung kann das Nürnberger Unternehmen weiter lenken. Ihr wird allerdings ein Anwalt als "Sachwalter" und externer Berater zur Seite gestellt.
SinnLeffers war 1997 durch die Fusion aus den zwei kleineren Traditions-Modehäusern Sinn und Leffers entstanden. Von 2001 bis 2005 gehörte das Unternehmen zum Essener KarstadtQuelle-Konzern, bis es von der Deutschen Industrie Holding (DIH) übernommen wurde. Aktuell gibt es 22 SinnLeffers-Filialen in Deutschland. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen 1259 Mitarbeiter.
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