Gemeinsames Investment für Berliner Start-up Samwers schätzen Hundefutter - wie Pets Deli zwei Rivalen vereint

Von Andrea Rungg
Lecker: Bei Pets Deli schnappten auch die Samwers zu

Lecker: Bei Pets Deli schnappten auch die Samwers zu

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Pets Deli: Lecker Essen für Hunde und Katzen

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In Berlin haben sich nach Jahren der Eiszeit zwei der prominentesten deutschen Risikokapitalgeber für ein Investment verbündet. Der Venture Capital Fonds der Samwer-Brüder, Global Founders Capital (GFC), ist als Co-Investor in das von Project A finanzierte Start-up Pets Deli eingestiegen. Der Online-Shop verschickt Hunde- und Katzenfutter, das eigenen Angaben zufolge ohne tierische Nebenerzeugnisse und ohne künstliche Zusatz- oder Konservierungsstoffen hergestellt wird. Die Investmentsumme von rund 10 Millionen Euro soll hauptsächlich für den Aufbau der IT-Infrastruktur und die Unternehmensorganisation verwendet werden.

Project A und der renommierte internationale Investor Index Venture (Skype, Sonos, Soundcloud) waren bereits seit August vergangenen Jahres am E-Commerce-Start-up beteiligt. Nun stießen auch die Samwers mit ihrem Beteiligungsfonds GFC dazu. Damit finden nach Jahren getrennter Wege erstmals wieder Investoren und Manager zusammen, die sich 2011 im Streit trennten.

Project A wird von den ehemaligen Geschäftsführern von Rocket Internet gemanagt. Damals hatten rund 20 Mitarbeiter die Startup-Schmiede Rocket Internet  verlassen und schlossen sich dem von Christian Weiß, Uwe Horstmann, Florian Heinemann und Thies Sander neu gegründeten Inkubator an.

Project A: Eine Abspaltung von Rocket Internet

Der Abgang der Manager galt als großer Verlust für Rocket und beherrschte über Wochen die Berichterstattung über die Berliner Internetszene. Der Hamburger Otto-Konzern hatte Project A mitinitiiert und anfangs mit 50 Millionen Euro unterstützt, 2013 stellte auch der Axel Springer Verlag 30 Millionen für Project A bereit.

Project A, ein Frühphaseninvestor, will anders als Rocket Internet nicht die Mehrheitsanteile bei Start-ups erlangen. Die Gründer sollen ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Der Risikokapitalgeber steht den Start-ups eigenen Angaben zufolge aber operativ und beratend zur Seite.

Pets Deli kann sich nach Angaben der Geldgeber auf den Aufbau und Vertrieb einer Eigenmarke fokussieren. Auf diese Weise könne man höhere Margen erzielen als konkurrierende Onlinehändler. Das Unternehmen betreibt zudem in Berlin zwei stationäre Läden. Allein in Deutschland geben Tierbesitzer für Futter und andere Bedarfsmittel jährlich 4,4 Milliarden Euro aus. Marktführer ist das Krefelder Unternehmen Fressnapf mit einem Gesamtumsatz von knapp 1,8 Milliarden Euro.

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