Spielwarenplattform Otto schließt Mytoys.de – 800 Jobs fallen weg
Die Otto Group stellt die Plattform Mytoys.de ein und schließt alle 19 Filialen. Mytoys habe trotz mehrfacher Neuausrichtung keine nachhaltigen Gewinne geschrieben. Otto will die Marke künftig nur noch auf der eigenen Internetplattform anbieten.

Spielwaren von Mytoys.de: Die Otto-Gruppe stellt Internetplattform ein, die 19 stationären Geschäfte schließen
Foto: Uwe Zucchi / dpaDie Hamburger Otto Group stellt den Geschäftsbetrieb der Spielwarenplattform Mytoys.de ein und schließt bis Februar 2024 alle Filialstandorte. Die Marke Mytoys werde künftig ausschließlich auf der Otto-Plattform angeboten, teilte der Konzern am Montag mit. Für die betroffenen rund 800 Beschäftigten in der Mytoys-Verwaltung in Berlin und den 19 stationären Geschäften soll ein Interessenausgleich verhandelt und ein Sozialplan erstellt werden.
"Natürlich ist uns diese Entscheidung äußerst schwergefallen, gerade auch hinsichtlich der engagierten und professionellen Arbeit aller Mitarbeitenden von Mytoys", erklärte Ottos E-Commerce-Vorstand Sebastian Klauke. Doch angesichts des über Jahre defizitären Geschäftsmodells gebe es keine Alternative.
Das Unternehmen habe trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen keine solide wirtschaftliche Performance und die erforderliche nachhaltige Rentabilität erreicht, erklärte Otto. Der Erfolg eines unbedingt erforderlichen Turnarounds, verbunden mit weiteren hohen Investments und steigendem Kosten- und Marktdruck, sei vor diesem Hintergrund weder seriös planbar noch realistisch.
Zudem sei das umkämpfte und nur niedrige Margen abwerfende Segment Spielwaren leichter innerhalb des Marktplatzes von Otto profitabel zu bewirtschaften. Von der Schließung nicht betroffen sei das bisher unter dem Dach der Mytoys Group firmierende Konzernunternehmen Limango.
Die Otto Group hatte kürzlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Kosteneinsparungen und einen möglichen Jobabbau vorbereitet, aber keine Details genannt. "Unser Ergebnis wird definitiv sehr deutlich zurückgehen", hatte Konzernvorstand Sebastian Klauke (43) Ende Februar erklärt. Kosten für Energie, Logistik und Rohstoffen seien deutlich gestiegen. Zudem drückten Rabattschlachten insbesondere in den Bereichen Mode und Möbel die auf der Marge.