Rinderhackfleisch. Oder eher "rosa Schleim"?
Foto: Hendrik Schmidt/ dpaDie US-Hackfleischindustrie würde einen kritischen Fernsehjournalisten offenbar am liebsten zu einem ihrer Produkte verarbeiten: In einem bizarren Rechtsstreit wehrt sich der Nahrungsmittelkonzern Beef Products gegen die vermeintliche Verunglimpfung eines seiner wichtigsten Erzeugnisse, nämlich Rinderhack.
Satte 1,9 Milliarden Dollar fordert das Unternehmen laut einem Bericht des "Wall Street Journal" vom US-Sender ABC News, weil dieser eine Sendung mit "negativem Dreh" über eine weit verbreitete Hackfleisch-Sorte ausgestrahlt habe. Autor Jim Avila hatte darin auf fragwürdige Produktionsmethoden hingewiesen.
Bei dem von Beef Products erfundenen Produkt handelt es sich konkret um so genanntes mageres, fein strukturiertes Rindfleisch, dem Konservierungsstoffe zugesetzt sind. Es besteht zum Teil aus Resten, die ansonsten nicht verkäuflich wären sowie Separatorenfleisch. Das sind maschinell vom Knochen gelöste Bestandteile des Tieres, die in Europa nicht die lebensmittelrechtliche Definition von Muskelfleisch erfüllen.
Auf die kritische Berichterstattung folgte ein Anti-Hack-Shitstorm in den sozialen Medien. Verbraucher ließen das als "Pink Slime" ("rosa Schleim") verunglimpfte Lebensmittel in den Regalen stehen. Auch Starkoch Jamie Oliver wies auf die vermeintliche Minderwertigkeit des Fleisches hin. Beef Products erlitt nach eigenen Angaben hohe Umsatzeinbußen und schloss eigenen Angaben zufolge drei von vier Werken.
"Unhöflich": Richterin moniert kritische Fragen des ABC-Reporters
Die zuständige Richterin in South Dakota, Cheryle Gering, monierte nun, ABC-Journalist Avila habe nicht sauber recherchiert und hege Vorurteile gegen die Fleischindustrie. "ABC und Avila haben rücksichtslos gehandelt", sagte Gering. Die These des Beitrags habe festgestanden, bevor die Recherche begann.
Sollte sich herausstellen, dass der Journalist mutwillig Unwahrheiten über das Hack verbreitet habe, könnte sich eine mögliche Strafe der Zeitung zufolge sogar auf sechs Milliarden Dollar verdreifachen. Möglich mache dies ein spezielles Gesetz des Bundesstaates South Dakota.
ABC News wies die Vorwürfe zurück. "Wir sind zuversichtlich, dass wir am Ende gewinnen", teilte das Tochterunternehmen des Unterhaltungskonzerns Walt Disney mit. In der Berichterstattung habe der Autor nie behauptet, dass der Verzehr des Fleisches nicht sicher sei. Hauptkritikpunkt der Sendungen war, dass Hack-Käufer über zugesetztes fein strukturiertes Rindfleisch im Dunkeln gelassen würden.
Die Richterin kritisierte insbesondere Avilas Fragen an einen Vertreter der Fleischindustrie. Avila wollte unter anderem wissen, warum die Hersteller auf ihren Packungen nicht einfach auf den Anteil des strukturierten Rindfleisches hinwiesen. Derartige Fragen seien unhöflich, reißerisch und feindselig, befand die Richterin.
Diese Einschätzung empfingen indes sogar fleischindustrie-freundliche Wissenschaftler als "Bedrohung der freien Meinungsbildung". Die kritisierten Fleischprodukte seien zwar sicher und ein Fortschritt, sagte Rechtsprofessor Michael Roberts dem "Wall Street Journal". Es sei aber die Aufgabe von Medien, unbequeme Fragen zu stellen.
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Augen auf beim Business Lunch! Es gibt nämlich Nahrungsmittel, deren Verzehr unmöglich mit Eleganz zu bewältigen ist. Ein knuspriges halbes Hähnchen kann köstlich sein. Aber fürs Business ist es leider tödlich, wenn Ihr Geschäftspartner mitansehen muss, wie Sie mit fettigem Kinn Fleisch von zarten Knochen reißen. Hier sind die schlimmsten Lunch-Fallen, in die Sie tappen können. Und deren ästhetisch verträglichere Alternative. Guten Appetit!
Halbes Hähnchen: Was immer Sie tun: Bestellen Sie beim Business Lunch niemals ein halbes Hähnchen. Sie werden es nicht genießen können. Denn mit Ihrem Besteck kommen Sie nicht weit ¿ und wenn Sie die Finger zu Hilfe nehmen, haben Sie fettige Hände und ein fettiges Kinn, und den Geruch werden Sie auch nicht mehr los. Das Schlimmste: Am Ende der Mahlzeit liegt unweigerlich ein trauriges, unappetitliches Gerippe auf Ihrem Teller, ein memento mori der Vergeblichkeit jedweden menschlichen Strebens. Kein gutes Signal an ihren Geschäftspartner. Bestellen Sie lieber ...
... ein Hähnchenbrustfilet. Die Meta-Botschaft an Ihren Geschäftspartner: Ich gebe mich nur mit dem Besten zufrieden, und das kann ich auch elegant bewältigen.
Spaghetti: Nicht erst seit Loriots berühmtem Nudelsketch der Klassiker unter den Wie-mache-ich-mich-lächerlich-Gerichten: Spaghetti, am besten noch mit reichlich Sauce. Es gibt so viele Möglichkeiten, an einem Teller Nudeln zu scheitern. Egal, welches Instrument Sie benutzen, Sie sehen nicht gut dabei aus. Wenn Sie die Nudeln wickeln, spratzt Ihnen die Fliehkraft Sauce aufs Hemd. Und wenn Sie die Gabel mit dem Nudelwickel zum Mund führen, verteilen Sie den Rest der Sauce großflächig um die Lippen herum. Aber wenn Sie sie schneiden, sieht das nach Kinderteller aus, und richtig zu fassen kriegen Sie sie nicht mehr. Sie können nur verlieren! Wenn Sie Pasta möchten, bleiben Sie lieber bei ...
...Tortellini. Die eleganten gefüllten Teigtäschlein ergeben sich der Gabel willig, und ihre Füllung verteilt sich erst im Mund. Problemlos.
Glasnudelsuppe: Ach, auf der Speisekarte liest sie sich so harmlos, aber die Schwierigkeiten zeigen sich erst, wenn es zu spät ist. Wenn Sie Pech haben, kommt die Glasnudelsuppe auch noch mit einem dieser kurzen chinesischen Porzellanlöffel. Dann haben Sie gar keine Chance. Denn die Natur der Glasnudel ist es, ungreifbar zu sein: Sie ist immer ein Stückchen zu lang, rutscht deshalb von jedem Löffel unweigerlich ab und zurück in die Suppe. Dort schlägt sie, und zwar immer, auf einem Fettauge auf, das auf Ihre Bluse spritzt. Wenn Sie aufgeben, stehen Sie hungrig auf, während in Ihrer Schale noch knietief die Nudeln stehen. Wenn Sie aber, von Hunger getrieben, die Nudeln zu fassen versuchen, bieten Sie Ihrem Gegenüber ein Schauspiel, das er oder sie so schnell nicht vergessen wird. Besser, Sie bestellen ...
... eine schöne gebundene Suppe. ¿ Die Konsistenz ist besser zu bewältigen, Sie werden satt und geben sich keine Blöße. Hoffentlich.
Ganze Fische: There is something fishy about this. Wenn Sie einen ganzen Fisch bestellen, bekommen Sie auch einen ganzen Fisch, und das ist ein Problem. Denn auf das Zerlegen müssen Sie sich konzentrieren, und während Ihr Gegenüber sich fragt, ob an Ihnen ein Unfallchirurg verloren gegangen ist (oder, schlimmer noch, ob an Ihnen nun wahrlich kein Unfallchirurg verloren gegangen ist), kommt der Smalltalk zum Erliegen. Der allerdings dann wieder aufflammt, wenn die Umstehenden sich gegenseitig gute Tipps geben, wie man Ihnen helfen kann, weil Sie an einer Gräte zu ersticken drohen. Meiden Sie beim Business Lunch die ganze Forelle! Wählen Sie lieber ...
... Lachsfilet. Oder ein beliebiges anderes grätenfreies Fischfilet. Das zerfällt quasi von selbst in mundgerechte Stücke.
Burger: Kennen Sie diese rührenden Kennenlern-Geschichten, wo sich das Paar unsterblich ineinander verliebt hat, als sie gemeinsam Hamburger essen waren? Nein? Kein Wunder. Das liegt nämlich daran, dass es diese Geschichten nicht gibt. Denn es gibt kaum ein Nahrungsmittel, das Sie so übel aussehen lässt wie der Hamburger. Während Sie vorne hineinbeißen und die Saucenbestandteile Ihr Gesicht verwüsten, quillt der Rest der Sauce seitlich auf die unschön zupackenden Hände. Der Fleischklops indes sucht, meist erfolgreich, sein Heil in der Flucht nach hinten. Kurz: Das sieht gar nicht gut aus. Nie. Wenn es Fast Food sein muss, wählen Sie lieber ...
...Currywurst. Denn die Tradition gebietet es, dass die Wurst bereits vorkonfektioniert in handlichen kleinen Stücken serviert wird. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man mit der Sauce ein bisschen aufpasst.
Grillspieß: Mögen Sie Situationskomik? Dann bestellen Sie einen Grillspieß zum Business Lunch! Nach dem Garprozess kann das Holz des Spießes durch die Restfeuchte in Fleisch und Gemüse ein wenig aufquellen ¿ das erhöht den erforderlichen Krafteinsatz für das Lösen des Garguts vom Spieß, und es kann ein munterer Katapulteffekt entstehen. Wenn Sie Glück haben, merken Sie den Widerstand rechtzeitig und können gaaaanz vorsichtig zu Werke gehen. Mit hochrotem Kopf hebeln Sie an Ihrer Gabel herum und hoffen, dass sich das Ding doch endlich bewegen möge¿ aber nicht zu sehr. Ihr Gegenüber indes fragt sich, warum Sie nicht essen und was eigentlich mit Ihnen los ist. Wenn Sie aber partout nicht auf acrylamidgeschwängerte Brataromen verzichten wollen, warum nicht eine ...
... Frikadelle bestellen? Da kann Ihnen nicht viel passieren: Das Fleisch ist mürbe, da schon gehackt, der Aufwand des Zerteilens gering, die Freude beim Verzehr groß.
Wrap: Wenn Sie noch einen Beweis brauchen, dass die Welt es böse meint mit Ihnen, hier ist er: Der Wrap. Wraps sind ein Hauptnahrungsmittel junger, einsamer Großstädter und wahrscheinlich eine der Hauptursachen städtischer Einsamkeit, weil man einen Wrap nicht elegant essen kann. Denn es gibt nur eine Haltung, in der man sich dem Wrap gefahrlos nähern kann: In senkrecht von oben herabstoßender Raubvogel-Pose. Beim seitlichen Abbeißen verliert der Wrap seine Hüllenstabilität und beginnt zu streuen. Überflüssig zu erwähnen, dass die Papiertüte, die die flüssigen Bestandteile nach unten hin auffangen soll, während Sie von oben auf den Wrap herabstoßen, Sie verraten wird. Es wird schiefgehen. Alles, alles wird schiefgehen, wenn Sie einen Wrap bestellen. Bleiben Sie lieber beim Klassiker: Nämlich ...
... Pizza. Überrascht? Klar, wenn Sie eine konferenztischgroße Pizza achteln und das sich sofort mitsamt zerlaufendem Käse in Richtung Boden senkende Achtel freihändig zum Mund führen wollen, geht auch das schief. Aber Sie können unseren Profi-Tipp beherzigen: Nähern Sie sich einer Pizza niemals ohne Messer und Gabel. Dann geht alles gut.
Grüner Salat: Was glauben Sie, woher die Redewendung ¿Da haben wir den Salat¿ kommt? Eben. Grüner Salat mag gesund sein, aber er ist nicht Ihr Freund beim Business Lunch. Und sein Kumpel Rucola ist noch schlechtere Gesellschaft für Sie. Denn: Während Sie im vergeblichen Bemühen, die Blätter auf ein mundöffnungskompatibles Format zu falten, sich und Ihre Umgebung mit Dressing besprenkeln, plant der Salat schon seine nächste Intrige: Sich zwischen Ihren Zähnen festzusetzen, sobald er es in Ihren Mund geschafft hat. Das kleine grüne Salatfähnchen, das Ihrem Geschäftspartner künftig bei jedem Ihrer Sätze zwischen den oberen Vorderzähnen entgegenwinkt, kann er nicht ignorieren, aber es fällt auch schwer, es anzusprechen. Fast noch tückischer: Unsichtbare Salatreste zwischen den hinteren Zähnen, an denen Sie auffällig unauffällig herumsaugen, während Ihr Gegenüber sich fragt, woran Sie wohl leiden mögen. Bestellen Sie lieber ...
... Bulgur. Handlich, appetitlich, seit Jahren unfallfrei.
Nigiri Sushi: Sushi ist nicht gleich Sushi. Eselbrücke für den Business lunch: Nie giri! Denn beim Nigiri Sushi wird der Reis zu einer Rolle zusammengedrückt und mit Fisch oder Meeresfrüchten belegt. Manchmal kommt noch ein Algenstreifen drumherum, was die Sache nicht besser macht. Ach ja, eines noch: Und sie müssen natürlich die Stäbchen benutzen, in der Hoffnung, dass das Sushi nicht auseinanderfällt, bis es sicher in Ihrem Mund gelandet ist. Schaffen Sie das? Ja? Oder nur vielleicht? Wir glauben: Auch "Vielleicht" ist schon eine sehr optimistische Variante. Bestellen Sie beim Japaner lieber ...
... Maki Sushi. Das sind die freundlichen kleinen Röllchen mit dem Algenblatt außen herum, das den Reis sicher zusammen hält. Gut, um die Stäbchen kommen Sie hier auch nicht herum. Aber wenigstens fällt das Zeug nicht gleich auseinander, wenn es wieder auf den Teller plumpst.
Berliner: Kommen wir zum Nachtisch. Oder zur Gebäckaufbewahrung. Manchmal geht man ja vielleicht auch nur um die Ecke zum Bäcker, um noch schnell einen kleineren Deal einzutüten. Aber hier lauern schlimme Gefahren: Der Berliner aka Krapfen. Schon mal einen in der Hand gehabt? Ganz schlechte Idee. Entweder sind die fettigen Freunde mit Zucker bestreuselt oder mit nicht minder klebrigem Guss bepappt. Aber das Ungemach, das Ihren Händen damit droht, ist nichts gegen die Sauerei, die die Marmeladenfüllung Ihrem Gesicht antun wird. Denn die Füllung ist nie genau dort, wo Sie sie erwarten. Nie! Wenn Sie etwas Süßes wollen, bestellen Sie lieber einen ...
... Eisbecher, den Sie dekorativ löffeln können. Bitte keine Eiskugeln in der Waffel. Wir zitieren abermals eine Redewendung: Einen an der Waffel haben. Und was man erstmal an der Waffel hat, hat man dann kurze Zeit später auf dem Sakko.
Croissant: Für den Lunch eher unüblich, aber es gibt ja auch geschäftliche Verabredungen zum Frühstück. Denken Sie noch nicht mal daran, zum Croissant zu greifen! Das Croissant ist Ihr Feind. Es ist unmöglich, es mit Würde zu verspeisen, und während es sich dem Verzehr widersetzt, wird es Ihnen schaden, wo es kann. Es wird Fettflecken machen, es wird unglaublich krümeln, und die Krümel werden auch wieder Fettflecken machen. Sie können nicht gegen ein Croissant gewinnen. Essen Sie lieber ...
... ein normales Brötchen. Das ist sicher, und Sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren: Das Geschäft. Und den Belag. Pro-Tipp: Bloß kein Mohnbrötchen. Sie wollen schließlich nicht aussehen, also ob Sie an jedem ihrer Zähne mindestens drei kariöse Stellen hätten.
Eiskalte Sodagetränke: Sieht es nicht verführerisch aus, das Colaglas mit den kühlen Kondenswassertropfen? Herrlich, oder? Ja, zweifelsohne, aber vergessen Sie es. Denn wenn Sie ein eiskaltes Getränk mit viel Kohlensäure hinunterstürzen, sammelt sich das Gas in ihrem Bauch. Es wird einen Weg hinaus finden. Dieser Weg wird nicht geräuschlos sein. Trinken Sie lieber ...
... stilles Wasser. Merke: Im Zweifelsfall lieber Spaßbremse als Objekt der Belustigung sein.
Cappuccino: Darf es nach dem Essen noch ein Kaffee sein? Ja, natürlich ¿ denn Sie sind mit Ihren Gesprächen noch nicht ganz durch, da kommt die kleine Verlängerung des Business Lunch sehr gelegen. Aber passen Sie mit dem Milchschaum auf. Der haftet gut rund um den Mund ¿ und weil das Besteck schon abgeräumt ist, können Sie nicht mehr unauffällig die blanke Messerklinge als Spiegel benutzen, sondern müssen mit dem schändlichen Milchbart herumlaufen, bis Sie am späten Nachmittag endlich eine mitfühlende Kollegin beiseite nimmt. Trinken Sie lieber ...
... schwarzen Kaffee. Oder normalen Milchkaffee ohne Schaum. Oder gleich einen doppelten Espresso. Das ist auch besser fürs Image: konzentriert und nicht zu süß. Genau so wollen Sie ja schließlich auch wirken!