Ceconomy steigt fast komplett aus Milliardär sichert sich weitere Metro-Anteile - 30-Prozent-Schwelle geknackt

Metrogeschäft in Düsseldorf
Foto: REUTERS / Thilo SchmuelgenDer tschechische Milliardär Daniel Kretinsky kommt bei der Übernahme von Metro-Aktien ungeachtet der Kritik von Metro voran. Nachdem sich Kretinsky mit seiner Investmentgesellschaft EP Global Commerce bereits in der Vergangenheit mit der Duisburger Familien-Holding Haniel auf den Kauf von 7,3 Prozent der Metro-Anteile verständigte und eine Option auf weitere 15,2 Prozent sicherte, machte EP bei der einst zu Metro gehörigen MediaMarktSaturn-Mutter Ceconomy Nägel mit Köpfen.
Wie Ceconomy am Montag mitteilte, übte EP eine Call-Option auf 5,4 Prozent von Metro aus, die sich die Investmentgesellschaft zuvor bei Ceconomy gesichert hatte. Weiter 3,6 Prozent hatte EP bereits im September vergangenen Jahres von Ceconomy übernommen. Zum Preis wollte sich der Handelskonzern am Montag nicht äußern.
30-Prozent-Schwelle theoretisch schon genommen
Alle gekauften Aktien und Haniel-Optionen zusammengenommen kommen Kretinsky und sein Partner Patrik Tkac mit ihrer Investmentgesellschaft EP damit über die Schwelle von 30 Prozent.
Weitere große Metro-Aktionäre sind die Familienstiftung Meridian mit knapp 15 Prozent und die Beisheim Holding mit 6,56 Prozent. Knapp 47 Prozent der Metro-Anteile befinden sich in Streubesitz. Auch diese Aktionäre will der Investor überzeugen.
In seinem Angebot zur Übernahme sämtlicher Stamm- und Vorzugsaktien des Konzerns hatte EP für Stammaktien 16,00 Euro und für die Vorzugsaktien 13,80 Euro geboten.

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Der Vorstand des Handelsriesen bewerte das Angebot der Tschechen indes als deutlich zu niedrig. Der Vorstand habe die Ankündigung von EP Global Commerce zur Kenntnis genommen, ein freiwilliges Übernahmeangebot für alle Aktien der Metro abzugeben, teilte der Handelskonzern am Sonntag mit. Der Angebotspreis enthalte aber nur eine Prämie von rund 3 Prozent auf den Schlusskurs der Stammaktie von Metro vom Freitag.
Aktionäre hoffen offenbar auf Nachschlag
Der Metro-Vorstand sei fest überzeugt, dass die Offerte Kretinskys das Unternehmen erheblich unterbewerte und dessen Wertschöpfungsplan nicht ausreichend berücksichtige, hieß es. Der Vorstand riet daher den Aktionären, bis zur Veröffentlichung einer ausführlichen Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat zu Kretinskys unaufgefordertem Angebot "keine Maßnahmen zu ergreifen".
Auch bei den Anlegern scheint mancher offenbar noch auf ein höheres Angebot zu spekulieren. Die Aktien jedenfalls kletterten am Montag auf den höchsten Stand seit Februar 2018: Die Stammaktien notierten zwischenzeitlich bei 16,35 Euro, die Vorzugsaktien bei 13,80 Euro.